Psychologie Test 10.11 PDF

Summary

Die Zusammenfassung befasst sich mit verschiedenen Lernformen in der Psychologie, einschließlich klassischer Konditionierung, operanter Konditionierung, Lernen durch Einsicht und soziales Lernen am Modell. Es werden wichtige Begriffe wie bedingte Reize und Konsequenzen für das Verhalten behandelt. Die verschiedenen Theorien werden kurz zusammengefasst.

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Psychologie Kapitel 5 Verhaltenslernen Klassische Konditionierung Begründer: Iwan Pawlow Grundprinzip: Neutraler Reiz (z. B. Glockenton) + unkonditionierter Reiz (z. B. Futter) → konditionierte Reaktion (z. B. Speichelfluss) Extinktion (...

Psychologie Kapitel 5 Verhaltenslernen Klassische Konditionierung Begründer: Iwan Pawlow Grundprinzip: Neutraler Reiz (z. B. Glockenton) + unkonditionierter Reiz (z. B. Futter) → konditionierte Reaktion (z. B. Speichelfluss) Extinktion (Löschung) Konditionierte Reaktion verschwindet ohne Verstärkung (kein Futter) Emotionale Angst kann durch klassische Konditionierung erlernt werden (z. B. Konditionierung: "Little Albert", Watson 1920) Reizgeneralisierung Reaktion erfolgt auf ähnliche Reize, nicht nur auf den ursprünglichen. Instrumentelle Konditionierung Begründer: Thorndike Grundprinzip: Lernen durch Versuch und Irrtum (trial and error), Verhalten mit positivem Ergebnis wird wiederholt Effektgesetz: Positive Folgen verstärken Verhalten Operante Konditionierung Begründer: Skinner Grundprinzip: Verhalten durch Konsequenzen (Verstärkung/Bestrafung) gesteuert Experiment: Skinner-Box: Tiere lernen durch Belohnung (z. B. Futter) Anwendung: In der Dressur von Tieren (Shaping) und Verhaltenstherapie, um erwünschtes Verhalten zu fördern. Lernen durch Einsicht Begründer: Wolfgang Köhler Grundprinzip: Im Gegensatz zu Versuch und Irrtum: tritt plötzlich auf - Problemlösung durch Umstrukturierung (Aha-Erlebnis) Anwendung: - Einmal erkannte Lösungen sind wiederholbar - Zeigt, dass Lernen nicht nur durch Wiederholung erfolgt Soziales Lernen am Modell Begründer: Albert Bandura Grundprinzip: Lernen durch Beobachtung und Nachahmung. Spiegelneuronen im Gehirn ermöglichen es, Verhalten von anderen zu übernehmen, ohne selbst aktiv zu sein. Experiment: Banduras Rocky-Experiment: Kinder, die einen Film mit einem aggressiven Modell sahen, übernahmen das aggressive Verhalten, insbesondere wenn das Modell belohnt wurde. Anwendung: Besonders Kinder lernen komplexe Verhaltensweisen durch das Beobachten von Vorbildern. Zusammenfassende Unterschiede der Lerntheorien - Klassische Konditionierung: Reaktion wird durch einen vorausgehenden Reiz ausgelöst. - Operante Konditionierung: Verhalten wird durch die nachfolgende Konsequenz verstärkt oder geschwächt. - Lernen durch Einsicht: Lernen erfolgt durch das Erkennen von Lösungen, nicht durch Wiederholung. - Modelllernen: Lernen erfolgt durch Nachahmung, ohne dass das Verhalten selbst ausprobiert wird. 1. Klassische Konditionierung (Iwan Pawlow) - Grundprinzip: Eine neutrale Reiz-Reaktion wird mit einer natürlichen Reaktion verbunden, sodass der neutrale Reiz später eine ähnliche Reaktion hervorruft. - Pawlows Experiment mit Hunden: Unkonditionierter Reiz (Futter) → Unkonditionierte Reaktion (Speichelfluss): Das Futter löst automatisch eine Speichelreaktion aus. - Neutraler Reiz (Glockenton) → Keine Reaktion: Der Ton allein hat zunächst keinen Effekt. - Kombination von unbedingtem und neutralem Reiz (Futter und Glockenton) → Unkonditionierte Reaktion: Der Hund beginnt bei Ton und Futter zu speicheln. - Nach wiederholter Kopplung reagiert der Hund auf den Ton allein mit Speichelfluss, jetzt als konditionierte Reaktion bekannt. - Extinktion (Löschung): Die konditionierte Reaktion wird „verlernt“, wenn der konditionierte Reiz (Glockenton) längere Zeit nicht mehr mit dem unkonditionierten Reiz (Futter) gekoppelt wird. - Emotionale Konditionierung (Beispiel: "Little Albert"): Experiment von John B. Watson (1920): Ein Kind, „Little Albert“, wurde darauf konditioniert, Angst vor einer weißen Ratte zu entwickeln, indem man die Ratte wiederholt mit einem lauten Geräusch präsentierte. So zeigte Albert später Angstreaktionen bei der Ratte und ähnlichen Reizen. - Reizgeneralisierung und Differenzierung: - Generalisierung: Albert hatte später auch Angst vor anderen weißen, fellähnlichen Objekten. - Differenzierung: Das Lernen, nur auf bestimmte Reize zu reagieren und ähnliche Reize zu ignorieren. 2. Instrumentelle und Operante Konditionierung - Instrumentelle Konditionierung (Edward Lee Thorndike): - Versuch und Irrtum (Trial and Error): Thorndike brachte Tiere in eine Situation, aus der sie durch eine bestimmte Handlung entkommen konnten. Tiere lernten die Lösung nach mehreren Versuchen. - Effektgesetz: Verhaltensweisen, die zu befriedigenden Ergebnissen führen, werden verstärkt und wiederholt. - Operante Konditionierung (Burrhus F. Skinner): - Skinner-Box: Skinner führte Versuche mit Ratten durch, die durch Hebeldrücken Futter erhielten. Die Tiere lernten durch positive Verstärkung (Belohnung), das Verhalten häufiger zu zeigen. - Unterscheidung von Belohnung und Bestrafung: - Positive Verstärkung: Eine Belohnung, die ein Verhalten verstärkt (z. B. Futter für die Ratte). - Negative Verstärkung: Entfernen eines unangenehmen Reizes, um Verhalten zu fördern. - Bestrafung: Reduziert die Wahrscheinlichkeit eines Verhaltens (z. B. ein Stromstoß bei unerwünschtem Verhalten). - Anwendung: - Tierdressur (Shaping): Tiere lernen komplexe Verhaltensweisen in kleinen Schritten. - Verhaltenstherapie: In der Therapie wird erwünschtes Verhalten durch Belohnung verstärkt, unerwünschtes Verhalten ignoriert oder bestraft. 3. Lernen durch Einsicht (Wolfgang Köhler) - Grundprinzip: Im Gegensatz zur Konditionierung erfolgt Lernen durch das Erkennen von Zusammenhängen und Umstrukturieren der Wahrnehmung des Problems. - Experiment mit Schimpansen: Köhler stellte Schimpansen vor die Aufgabe, Bananen zu erreichen, die außerhalb ihrer Reichweite hingen. Die Tiere nutzten Kisten als Werkzeuge, um an die Bananen zu gelangen – ein Beispiel für das plötzliche Erkennen einer Lösung. - Aha-Erlebnis: Der Lernende erkennt die Lösung plötzlich und kann sie später immer wieder anwenden. - Unterschied zu Versuch und Irrtum: Einsicht erfordert eine geistige Umstrukturierung, während Versuch und Irrtum oft zufällig zum Erfolg führen. 4. Soziales Lernen am Modell (Albert Bandura) - Definition: Verhalten wird durch das Beobachten und Nachahmen anderer gelernt. - Spiegelneuronen: Diese Neuronen sind aktiv, wenn wir eine Handlung ausführen oder beobachten. Sie ermöglichen es uns, durch Nachahmung zu lernen und Mitgefühl zu entwickeln. - Banduras Rocky-Experiment: - Kinder sahen einen Film, in dem eine Figur namens Rocky eine Puppe aggressiv behandelte. Je nach Ende des Films (Belohnung, Bestrafung oder keine Konsequenz) verhielten sich die Kinder danach unterschiedlich. - Ergebnis: Kinder neigten eher zur Nachahmung, wenn das aggressive Verhalten belohnt wurde. Vorbilder beeinflussen stark, ob Kinder aggressives oder positives Verhalten zeigen. - Anwendung: Kinder und Jugendliche übernehmen Verhaltensweisen von Vorbildern, etwa von Eltern, Lehrern oder Medienfiguren. Unterschiede und Anwendungen der Lerntheorien - Klassische Konditionierung: - Unabhängigkeit von Verhalten: Die Reaktion wird durch den Reiz automatisch ausgelöst. - Anwendung: Verhaltensänderungen bei emotionalen Reaktionen, z. B. bei Angsttherapien. - Operante Konditionierung: - Ergebnisabhängiges Verhalten: Die Konsequenz nach dem Verhalten bestimmt, ob es verstärkt oder abgeschwächt wird. - Anwendung: In Schulen, Tiertrainings, Verhaltenstherapien und bei der Erziehung. - Lernen durch Einsicht: - Geistige Umstrukturierung: Lösungen werden durch das Erkennen von Zusammenhängen erreicht, ohne Ausprobieren. - Anwendung: In der Problemlösung, besonders in kreativen oder komplexen Aufgabenstellungen. - Modelllernen: - Nachahmung von Vorbildern: Verhalten wird übernommen, wenn es bei anderen beobachtet wird. - Anwendung: In der Sozialisation von Kindern und in erzieherischen oder therapeutischen Kontexten. Einführung in die Psychologie Grundlagen der Psychologie Psychologie: Fasst sich mit wissenschaftlichem Studium von Verhalten und mentalen Prozessen „Psychologie hat eine lange Vergangenheit aber nur eine kurze Geschichte“ von Hermann Ebbinghaus Kompetenzbereiche der Psychologie Wahrnehmungsprozesse Untersuchung der Sinneswahrnehmung & wie diese Informationen im Gehirn verarbeitet werden um Entscheidungen zu treffen kognitive Prozesse Untersucht Mentale Prozesse wie Denken, erinnern und Probleme lösen Lernen (einschließlich Gedächtnismodellen und wie Wissen er erworben und gespeichert wird Lerntheorien) Aspekte der Persönlichkeit, Entwicklung und Kommunikation Pioniere der Psychologie Wilhelm Wundt Begründer des ersten experimentellen psychologischen Instituts in Leipzig Iwan Pawlow Behaviorismus und klassische Konditionierung John B Watson Behaviorismus und klassische Konditionierung Sigmund Freud Tiefenpsychologie und Psychoanalyse Alfred Binet Intelligenz Forschung Carl Gustav Jung Kollektives unbewusstes Max Wertheimer Gestaltgesetze theoretische Psychologie allgemeine Psychologie (Wahrnehmung-, Lern-, Verhaltenspsychologie) differentielle Psychologie (Entwicklungs –, Persönlichkeits –, Sozialpsychologie) besonderer Fokus auf biologische und kognitive Grundlage des Verhaltens Anwendungsgebiete der Psychologie Klinische Psychologie Schul – und Erziehung Psychologie Wirtschaftspsychologie (einschließlich Werbung) Forensische Psychologie Kriminalpsychologie Verkehrspsychologische Forschung und Lehre an Universitäten Berufsbilder in der Psychologie Psychologe Absolvent eines Psychologie Studiums, häufig mit Spezialisierung wie Gesundheits oder Sport Psychologie Psychiater Facharzt für Psychatrie, spezialisiert auf Diagnostik und medikamentöse Behandlung psychischer Störungen Psychotherapeut Erfordert einen Grund Beruf und eine mehrere jährige Ausbildungen in Österreich sind 20 Therapieformen anerkannt darunter Verhaltenstherapie und Psychoanalyse Unterschiede zwischen Alltagspsychologie und wissenschaftlicher Psychologie Aussagen der wissenschaftlichen Psychologie sind überprüfbar und methodisch fundiert, im Gegensatz zu dem alltagstheoretischen Aussagen, die oft auf Einzelbeobachtungen beruhen. Hypothesen und wissenschaftliches Vorgehen Hypothesen müssen allgemeingültig und widerlegbar sein. Das wissenschaftliche Vorgehen umfasst das Erstellen und Überprüfen von Hypothesen, mit dem Ziel, sie zu falsifizieren (widerlegen). Gelingt dies nicht, sind sie wissenschaftlich relevant. Güte Kriterien für empirische Methoden Objektivität: Unabhängigkeit der Ergebnisse von der bewertenden Person. Reliabilität: Zuverlässigkeit, d. h. gleiche Ergebnisse bei Wiederholung. Validität: Misst, ob der Test das angestrebte Merkmal tatsächlich erfasst. Eichung: Vergleichbarkeit der Testergebnisse mit repräsentativen Werten. Einfluss von Erwartungen – Rosenthal- und Pygmalion-Effekt Der Rosenthal- oder Versuchsleitereffekt beschreibt die Verzerrung von Ergebnissen durch Erwartungen des Versuchsleiters. Der Pygmalion-Effekt zeigt, wie Lehrer die Leistungen ihrer Schüler positiv oder negativ beeinflussen können, ohne dass die Schüler dies wissen. Berühmte Experimente Asch-Konformitätsexperiment: Zeigt, wie Gruppendruck individuelle Entscheidungen beeinflussen kann. Milgram-Experiment: Untersuchte, wie weit Menschen gehen, um einer Autorität zu folgen, auch wenn dies unmenschliche Anweisungen bedeutet. Modelle der Psychologie Behavioristisches Modell Verhalten als Reaktion auf äußere Reize (z. B. Pawlow, Skinner) Kognitives Modell Beschäftigt sich mit bewusstem Denken und Einstellungen Tiefenpsychologisches Modell Fokus auf unbewusste Prozesse und verdrängte Konflikte (z. B. Freud) Humanistisches Modell Betont Selbstverwirklichung und persönliche Entfaltung (z. B. Rogers, Frankl). Jean Piagets Entwicklungspsychologie Im sensomotorischen Stadium entwickelt sich das Konzept der „Objektpermanenz“ (das Wissen, dass Objekte auch dann existieren, wenn sie nicht sichtbar sind). Kinder begreifen im Schulalter das Prinzip der Mengenerhaltung, unterstützt durch Denkoperationen wie Kompensation und Reversibilität.

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