Kooperativer Bestandsaufbau PDF
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Humboldt-Universität zu Berlin
Dr. Thomas Mutschler
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This document is a presentation on Cooperative Collection Development, focusing on open-access publications and library resources. It describes different models and strategies for acquiring library resources.
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Fernstudium „Bibliotheks- und Informationswissenschaft“ Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ Kooperativer Bestandsaufbau Dr. Thomas Mutschler M30, WiSe 2024/2025 Agenda Definition SSG, FID, SSG Konsortien DEAL Kooperative Erwerbungsmodelle für Open- Access-Publikationen M30, WiS...
Fernstudium „Bibliotheks- und Informationswissenschaft“ Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ Kooperativer Bestandsaufbau Dr. Thomas Mutschler M30, WiSe 2024/2025 Agenda Definition SSG, FID, SSG Konsortien DEAL Kooperative Erwerbungsmodelle für Open- Access-Publikationen M30, WiSe 2024/2025 Mutschler: Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ 2 Kooperativer Bestandsaufbau Was ist kooperativer Bestandsaufbau? Ziel: Literatur und Informationen entweder vollständig oder zu definierten Themenschwerpunkten planvoll (prospektiv) und in Arbeitsteilung mit anderen Bibliotheken zu sammeln, zu erschließen und im Leihverkehr oder in digitaler Form zur Verfügung zu stellen. M30, WiSe 2024/2025 Mutschler: Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ 3 Programm der Sondersammelgebiete (SSG) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), 1949-2014 System des verteilten, kooperativen Bestandsaufbaus Gründung 1949 in Ermangelung einer Nationalbibliothek mit universalem Sammelauftrag Ziel: deutschlandweite Verfügbarkeit von international nach 1950 erschienener Wissenschaftsliteratur in mindestens einem Exemplar sowie deren Erschließung und Bereitstellung Grundlage: definierte Arbeitsteilung durch Staats-, Universitäts-, Spezial- und Forschungsbibliotheken, ca. 100 fachlich oder regional begrenzte Sammelschwerpunkte Finanzförderung der DFG für bestandsaufbauende Bibliotheken Übersicht über Sammelschwerpunkte an deutschen Bibliotheken: Webis M30, WiSe 2024/2025 Mutschler: Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ 4 Fachinformationsdienste für die Wissenschaft (FID) Weiterentwicklung des SSG-Systems, Anpassung an Anforderungen des digitalen Zeitalters Ziel: Spitzenbedarf der Forschung an E-Ressourcen decken Service wendet sich direkt an Wissenschaftler*innen, entheben die Bibliotheken vor Ort aber nicht von deren Aufgabe, eigene Zugangslizenzen für ihre Nutzer*innen abzuschließen Schaffung eines speziellen Lizenztyps (FID-Lizenz) Kompetenzzentrum für Lizenzierung (KfL) (hier auch Produkte-Übersicht) M30, WiSe 2024/2025 Mutschler: Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ 5 Sammlung Deutscher Drucke (SDD) umfassende Sammlung gedruckter Werke des deutschen Sprach- und Kulturraums vom Beginn des Buchdrucks bis in die Gegenwart (Inkunabeln, Alte Drucke, historische Bestände) Kooperationspartner und chronologische Einteilung: BSB München, 1450-1600 HAB Wolfenbüttel, 1601-1700 SUB Göttingen, 1701-1800 UB Frankfurt am Main, 1801-1870 Staatsbibliothek zu Berlin, 1871-1912 Webpräsenz der AG SDD M30, WiSe 2024/2025 Mutschler: Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ 6 Konsortiale Lizenzierung von E-Ressourcen Ziel: gemeinschaftliche Verhandlung von Lizenzverträgen für die Lizenzierung digitaler Ressourcen (E-Journals, E-Books, Datenbanken) Beginn: um 2004 auf regionaler Ebene Regionalkonsortien: Bayern-Konsortium, Friedrich-Althoff-Konsortium, hbz Köln, Hebis- Konsortium + weitere Bundesländer GASCO (German, Austrian and Swiss Consortia Organisation) bündelt Konsortialaktivitäten im deutschsprachigen Raum Nationale Konsortien: DFG-Nationallizenzen, Allianzlizenzen (2008-2012, 2013-2017), Nationalkonsortien (ohne DFG-Förderung), DEAL-Konsortium M30, WiSe 2024/2025 Mutschler: Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ 7 Im Fokus: Projekt „DEAL“ Abschluss von Lizenzverträgen mit großen Wissenschaftsverlagen (Elsevier, Springer Nature, Wiley) Akteure: Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Max-Planck-Gesellschaft (MPG) Vertragsabschlüsse mit Wiley (2018), Springer Nature (2019), Elsevier (2023) Neuer Lizenz- und Vertragstypus: Transformationsvertrag („Publish & Read-Modell“), integriert Subskriptionsmodell und Open-Access-Komponenten > ermöglicht flächendeckendes Open- Access-Publizieren an den teilnehmenden Einrichtungen Webpräsenz der Initiative „DEAL“ M30, WiSe 2024/2025 Mutschler: Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ 8 Kooperative Finanzierungsmodelle für Open-Access-Publikationen Konsortiale Finanzierung Publikationsinfrastruktur (Repositorien) > Preprint-Plattform arXiv fachlich orientiertes Projektkonsortium > Scoap3 verlagsseitige Monographien (E-Books), Schriftenreihen, einzelne ZSS Crowdfunding als alternatives Finanzierungsmodell mit vielen Geldgebenden Open Library of Humanities (OLH) > gemeinnütziger OA-Verlag mit Schwerpunkt in HSS > OA-Zeitschriften Knowledge Unlatched (KU) > kommerzieller Service-Provider (gemeinnützige GmbH) > Inhalte von Büchern kommerzieller Verlage werden „freigekauft“, finanziert per Crowdfundig, und anschließend OA geschaltet Subscribe to Open > durch kommerzielle Verlage etabliertes Modell, um bislang subskriptionsbasierte ZSS nach OA zu transformieren > Bibliotheken führen Subskription weiter, Inhalte werden OA geschaltet, ohne autor*innenseitige Kosten > Nachhaltigkeit fraglich, wenn zu viel free riding durch Bibliotheken M30, WiSe 2024/2025 Mutschler: Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ 9 Fazit Kooperative Erwerbungsmodelle unterstützen dabei, Kosten zu minimieren Bibliotheken erreichen bei Lizenzabschlüssen eine größere Verhandlungsmacht Zugang zu einem breiteren Spektrum an Materialien bei gleichzeitiger Spezialisierung und Bündelung Bündelung von Know-how und Kompetenzen Bildquelle: pixabay.com M30, WiSe 2024/2025 Mutschler: Modul 2.1 „Bestandsaufbau und Erwerbung“ 10