VL - Allgemeine Psychologie II Zusammenfassung PDF

Document Details

ImprovedNovaculite2181

Uploaded by ImprovedNovaculite2181

TU Braunschweig

Tags

mentalismus reflexologie psychologie philosophie

Summary

This document appears to be a summary of a lecture on general psychology, focusing on topics like mentalism, reflexology, and nativism vs. empiricism. It presents a review of different theoretical approaches within the field of psychology.

Full Transcript

VL - Allgemeine Psychologie II 01 Mentalismus und Reflexologie ​ Mentalismus: Studium der geistigen Prozesse ​ Reflexologie: Studium der Reflexe Tier Mensch unwillkürliches Verhalten (Reflexe) unwillkürliches + willkürliches Verhalten Geschich...

VL - Allgemeine Psychologie II 01 Mentalismus und Reflexologie ​ Mentalismus: Studium der geistigen Prozesse ​ Reflexologie: Studium der Reflexe Tier Mensch unwillkürliches Verhalten (Reflexe) unwillkürliches + willkürliches Verhalten Geschichtliche Vorbemerkung Descartes → Pavol → Ebbinghaus Dualismus ​ Ausgangspunkt: bewusste Kontrolle + freier Wille ○​ Entscheidungen ○​ religiöse Vorstellung ​ zwei Verhaltensklassen ○​ willkürlich: Handeln, Handlungstheorien ○​ unwillkürlich: Reflexe Geist ​ Vorstellung: Ursprung des Verhaltens ​ Descartes: Geist nicht geordnet und vorhersagbar (frei) ​ Hobbes: Geist regelhaft und vorhersagbar (unwillkürlich) ​ gesteuert durch Prinzip des Hedonismus ○​ Streben nach Lust, Vermeidung von Unlust ○​ Verhalten ist nicht uniform → Regularitäten Nativismus vs. Empirismus Descartes Locke Teile des Geistes stammen aus den Sinnen nichts im Geiste, was nicht über die Sinne (Epiphyse), andere Teile sind unabhängig vermittelt ist von persönlichen Erfahrungen + angeboren → keine angeborenen Ideen; tabula rasa → Struktur des Geistes = Konsequenz der Strukturierung des Verhaltens Problem der Empiristen ​ Formung von komplexen und abstrakten Ideen: ○​ einfache Sinnesempfindungen → komplexe Ideen assoziiert ​ Verhaltenstheorie ○​ Ursprung der Assoziationismus Assoziationismus Aristoteles ​ Kontiguität (wiederholtes gemeinsames Auftreten) ○​ Paare, Freundschaften ​ Ähnlichkeit (gemeinsame Eigenschaften) ○​ Verwandtschaft ​ Kontrast (gegensätzliche Eigenschaften) ○​ Größe Brown & Hume ​ Intensität ​ zeitlicher Abstand Empirie/Methodik der Psychologie ​ Introspektion: keine im methodischen Sinne empirischen Untersuchungen ​ experimentelle Philosophie → experimentelle Psychologie ○​ betrachtet das eigene geistige Geschehen (logisch/plausibel?) ○​ Versuch geistige Prozesse empirisch fassbar zu machen Reflexologie Mechanik ​ afferente und efferente Muskelfasern ​ mechanische Irritation eines Nervs Prinzipien ​ Reiz → einfache Reaktionen (automatisch) ○​ ducken, stolpern, Lidschlag, atmen ​ Reizenergie → Reaktionsenergie ​ stärkerer Reiz → stärkere Reaktion Sechenov ​ Enthemmung von gehemmten Reaktionen durch Reize (Kompromiss) ○​ schwache Reize → starke Reaktionen ○​ unbemerkte Reize → willkürliches Verhalten ​ neurotisches Verhalten (Freud) → Stärke des Reizes ≠ Stärke der Reaktion Pavlov ​ neue Assoziationen (Auslöser) → erworbene Reflexe ○​ “bedingte Reflexe”, Variabilität ​ Hunde-Experiment: Speichelreflex ​ Umgebungsbedingungen → Verhalten ○​ kein Geist als Erklärung → naturwissenschaftlich Watson Konditionierung ​ Introspektion: Wahrnehmung, Gefühle, Motivation, Denken ○​ nicht objektiv → keine Methode für Psychologie → Verhalten: objektiv Thorndike S - R → S* (S: Stimuli; R: Reaktion) ​ Irrtum-Lernens (instrumentelles Verhalten) ○​ Belohnung/Bestrafung → selektiertes Verhalten ​ Law of Effect ○​ Reflexe erlernbar: positive Konsequenzen bei Reizen ○​ Automatisierung von Verhalten Skinner ​ Funktionssteuerung: Selektionsmechanismen (Evolutionstheorie) ​ offenes Verhalten ○​ Verhalten → Konsequenzen ○​ objektiver Zugang zu Verhalten, beobachtbar ○​ Umgebung nicht selektiert ​ verbales Verhalten ○​ Beeinflussung anderer für eigene konsequenzen ○​ Umgebung wird selektiert ​ Verdecktes Verhalten ○​ Emotionen/Motivationen → Verhalten ○​ unzugänglich, subjektiv, mitteilbar 02 Reflexe und Instinkte Auslösergesteuertes Verhalten ​ Reflexe - einfache Reize ○​ erfahrungsunabhängig ○​ Motorik/Schutz - reflektorische Reaktion (Muskeln) ​ Instinkte - komplexe Reaktionskette ○​ abiotische Faktoren, komplexere FAPs ○​ Sozialverhalten - endokrine Reaktionen (Hormone) Reflexbogen ​ Rückenmark, basal Hirn gesteuert ○​ motorisches Neuron - Neuron stimuliert ​ spezifischer Auslöser (¬)S → spezifische Reaktion (¬)R Einfachste Reflex → von zentral beeinflussbar ​ monosynaptischer Reflex - Muskelspindel-Dehnungsreflex ○​ Interneuronen: Regulation von Reflexen ○​ hemmendes Interneuron: antagonistische Hemmung ​ polysynaptischer Reflex - Hemmung des Antagonisten durch Interneuron Reflexausstattung ​ Verhalten abhängig von Selektionsfaktorenänderung → optimiert auf “Fitness”/Lebenszustand ○​ Neugeborenen: Überleben ○​ Später → höhere Reproduktionschance Verhaltensregulation durch Reflexe ​ Reaktion das Auftreten des Auslösers beendet → stoppt Reaktion ○​ Auslöser wird irrelevant ​ Reaktion den Auslöser unbeeinflusst lässt (oder verstärkt) → Aufrechterhalten der Reaktion Andere Methoden der Verhaltensregulation Kinesis Taxis Bewegung relativ zu einer Reizquelle reflexive Bewegung zu oder weg von einem aufgrund unspezifisch gesteigerter Reiz entlang eines Gradienten Aktivierung durch den Reiz → Verhalten aufrechterhalten, solange Auslösergradient erhalten bleibt Fixed Action Pattern ​ universell, speziesspezifisch ​ komplexe, koordinierte Verhaltensweise ​ mehrere Muskeln oder Muskelgruppen ​ geordnete Sequenz ​ gesteuert durch angeborenen Auslösemechanismus AAM → Erbkoordination Verhaltenssequenzen ​ gesteuertes Verhalten durch Instinkte ​ Koordination durch Feedback-Reize ○​ Folgen des Verhaltens → Änderungen der Sensorik ○​ Entstehung als Kontrolle zu Reflexen ○​ interne (arousal) und externe Feedback-Reize ○​ propriozeptive Reize ​ Reaktionen → veränderte Reizbedingungen für Organismus ○​ Kontrolle des Verhaltens ​ Referenzkopien nach Erfahrungen → dauerhafte Sicherung von Verhalten Identifikation von Auslöser → Attrappenversuche ​ Annäherungsversuch an bestimmtes Verhalten ​ Kontrolle nach Verhalten → Reizkonfiguration Komplexe Auslöser ​ Kombination verschiedener Reizattribute ​ Wirkung: additiv ​ supernormale Auslöser konstruierbar Modal Action Pattern → flexible Action Pattern ​ Schwelle für Auslösung eines action pattern abhängig von… ​ physiologischen bedingungen ○​ kommunaler Status ○​ Ernährungsstatus ○​ motivationale Faktoren ​ Umweltbedingungen ○​ situationale Faktoren → NICHT durch Instinkte Motivationale Mechanismen ​ motivationale Faktoren: “Triebe” ​ Schlüsselreiz als “releasing stimulus” bei hinreichender Motivation ​ hydraulisches Instinktmodell ○​ Wasserstand: innere Handlungsbereitschaft ○​ Ablaufen von Wasser: Instinkthandlung ○​ Öffnen des Ventils: Schlüsselreiz Situational angepasste Verhaltenssteuerung ​ je nach Modus unterschiedliche Auslöser und unterschiedliche Verhaltensweisen ○​ Organisation von Verhalten ○​ Dysfunktion → Verhaltensänderung (Regulation) ○​ relative Instinkte haben unterschiedliche Modi → ausgelöst durch verschiedene Reize Verhaltenssysteme → Hierarchiemodell ​ mehrere Verhaltensmodi: Wechsel je nach Umgebungsbedingungen ​ sequentielle Ordnung der Modi: Wechsel innerhalb der Sequenz ​ je nach Modus gesteigerte “Aufmerksamkeit” für modusspezifische Auslöser ​ Wechsel zwischen Systemen je nach motivationalen Bedingungen ​ hierarchische Organisation der Instinkte ○​ bestimmte Reize verstärken/hemmen Verhalten → Verhaltenssteuerungssysteme Stärke der Reaktion → können nach wiederholter Reizgabe auftreten Habituation Sensitivierung ​ Verminderung der Reaktion ​ Verstärkung der Reaktion ​ short-term vs. long-term ​ relativ kurz anhaltend ​ reizspezifisch mit gewissen Ausmaß ​ reizunspezifisch von Reizgeneralisierung → Habituationsprozess → Sensitivierungsprozess ​ neuronale Verbindung zwischen ​ zentraler Prozess, moduliert Sensor und Effektor Verarbeitung → selektive Effekte auf das Verhaltensinventar ​ basale Mechanismen, bei Spezien mit Nervensystem nachweisbar → Effekte abhängig von Komplexität des Reizes bis Plateau → abhängig von generellen Aktivierung des Organismus ​ je aktivierter, desto schwerer die Hemmung Prozesse und Effekte ​ Abgrenzung der Habituation ​ Reaktionsspezifität der Habituation ○​ sensorische Adaption ​ Reizspezifität der Habituation ○​ Reaktionsermüdung → Spontanerholung möglich ​ Spontanerholung → Habituation kann gehemmt werden time-out Kontextwechsel (Kontext a → Kontext b → Kontext a) ​ Reaktion: leichter, schneller abhängig von ​ Zeit ​ Verschiedenheit der Kontexte Dishabituation Aufhebung der Hemmung bei Reizänderung → selbe Situation ​ beide Prozesse aktiviert: Verhältnis zwischen Habituation oder Sensitivierung kann beobachtet werden ○​ relevanter Reiz = relevante Konsequenzen (aktuell) ○​ Reaktionssteuerung ​ S-R-system wird bei jeder Reaktionsauslösung aktiviert ​ state system wird um so mehr aktiviert je intensiver/relevanter der Auslöser ist + anstrengender die Umgebungsbedingungen sind ○​ zeitlicher Abstand der Auslöser: transfer-Effekt Opponent-Process-Theorie of Motivation (Solomon) ​ Standardmuster der Affektdynamik ​ Postulat: Affektauslenkung → kompensatorische Prozesse ​ gegeneinander wirkende Prozesse ○​ primary process, opponent process ○​ emotionaler Zustand: Nettoeffekt ○​ b folgt a mit Verzögerung: weniger effektiv ○​ Effektivität von b steigert sich bei wiederholter Auslösung Variabilität in den Auslösern I Prägung → Spezifikation des Auslösers in der Ontogenese Spalding Entdeckung (1872 - 1875) Heinroth intensive vergleichende Studien (1911) Lorenz Erweiterung der Studien, sensible Phase, Irreversibilität der Prägung Sensible Phase → Prägung findet in einem spezifischen Zeitfenster statt ​ eingebaute Verhaltensmuster mit erheblicher Bedeutung ○​ Auslöser unklar + fordert Diskriminationsproblem ​ rascher Prozess der Diskrimination → eingebettet in Verhalten ​ zeitliche Positionierung ist adaptiv für die Verhaltenssteuerung ○​ Einbettung in gesamte Entwicklung Prägung komplexer Merkmale ​ spezifischer Auslöser für Prägung notwendig ○​ Schlüssel-Schloss-Prinzip: Schlüssel steht noch nicht fest ○​ Randbedingungen restrektiv 03 Klassische Konditionierung ​ Edwin B. Twitmeyer (1902): Konditionierung des Kniesehnenreflexes ​ S.G. Vul’fson & A. T Snarskii: erste systematische Untersuchung ​ Pavlov: Paradigma der klassischen Konditionierung Objektlernen → Reiz abhängig von Objekt, der die Reaktion auslöst Vul’fson Speichelfluss als Reaktion auf natürliche Substanzen → trockene und feuchte Nahrung, saures Wasser, Sand Snarskii Speichelfluss als Reaktion auf künstliche Substanzens → saures Wasser, das künstlich schwarz gefärbt wurde Paradigma Experimentelle Anordnung Estes & Skinner (1941) Angstkonditionierung (Ratten) Gormezano (1966) Konditionierung des Lidschlussreflexes (Mensch, Kaninchen) Brown & Jenkins (1968) Sign Tracking (Tauben) Hearst & Jenkins (1974) Garcia, Ervin & Koelling (1966) Geschmacksaversionslernen (Ratten) → keine spezifische Phase = Prägung Angstkonditionierung ​ US = kurzer Elektroschock ​ UR = Schreck ​ CS = z.N. Licht/Geräusch ​ CR = Erstarren → Verhalten: antizipatorisch, Verhaltenshemmung durch CR ​ Konditionierte emotionale Reaktion (CER) oder konditionierte Unterdrückung ○​ indirektes Maß für Angst: Stärke der CS, die Aktivität reduziert Konditionierungsprozeduren nach Pavlov → Zeitliches Verhältnis von CS und US als kritischer Faktor für Erfolg von klassischer Konditionierung (gut → schlecht) ​ mit kurzer Verzögerung ​ Spurenverzögerung mit Spurenintervall ​ mit langer Verzögerung ​ Simultane ​ Rückwärtsgerichtet → Reize werden assoziiert durch zeitlichen Abstand → falsch ​ CS muss vor US kommen → Signallernen ​ Jede CS-US-Konfiguration entspricht einem Konditionierungs-Trial ​ ein Trainingsdurchgang besteht aus mehreren Trials ​ Intertrial-Intervall (ITI): Zeit vom Ende eines Trials bis zum Beginn des nächsten ​ Interstimulus-Intervall (ISI)/CS-US-Intervall: Zeit vom Beginn des CS bis zum Beginn des US innerhalb eines Trials ○​ ISI kürzer als ITI für konditionierte Reaktion Effektivität üblicher Konditionierungsprozeduren → am effektivsten, wenn CS zuverlässig signalisiert, dass US bald auftritt ​ Signalwert des CS ist bei Konditionierung mit kurzer Verzögerung am höchsten ​ Signalwert nimmt mit zunehmendem ISI ab ​ Signalwert des CS ist bei Konditionierung mit kurzer Verzögerung höher als bei Spurenkonditionierung mit demselben ISI ​ Signalwert des CS ist am geringsten bei simultanen und rückwärtsgerichteten Konditionierungsprozeduren, in denen der CS nicht die Vorhersage des US erlaubt Standardprozedur für konditionierte Hemmung (Pavlov - 1927) → Kontextabhängigkeit: Verhaltensselektion findet nicht immer wieder statt ​ exzitatorische Konditionierungs-Trials: CS⁺ → US ​ inhibitorische Konditionierung-Trials: CS⁺ + CS⁻ ⇸ US ○​ exzitatorischer Kontext: CS⁻ charakterisiert durch Auftreten von CS⁺ → CS⁻: konditionierter Inhibitor → lernt kontextspezifische Signale Kontingenz ​ statistische Bedeutung: CS → US (mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit) ○​ in der Felduntersuchung immer 1 (immer wenn CS, dann kommt US) ​ Problem: US kann auch auftauchen ohne CS ○​ wird hier nicht betrachtet ○​ Signalwert = 0 → Kontingenz = 0 ○​ CS sagt nicht hervor, ob US auftaucht (nur Zufall) CS-Preexposure oder Latent-Inhibition-Effekt ​ Verarbeitung und Aufmerksamkeit gegenüber Stimuli begrenzen, die ohne Konsequenzen bleiben und damit bedeutungslos sind ○​ Habituation: ausgelöstes Verhalten an neue Stimuli binden ○​ Latente Inhibition: Lernen an neue Stimuli binden ​ Konfrontation mit US vor Paarung mit CS → langsamere Entwicklung der CR auf CS (US-Preexposure-Effekt) ​ Effektivität abhängig von der Vorerfahrung der CS und US ○​ effektiver, wenn Reiz komplett neu ist ​ kl. Konditionierung: häufiges Auftreten des Reizes notwendig ○​ Mechanismus: “Versuch Hellzusehen” → Identifikation von relevanten Reizen für antizipatorische Verhaltensanpassung ○​ Identifikation von Prädiktoren (CS) CS-US-Relevanz oder Belongingness ​ Paradigma: assoziatorisches Paradigma ○​ Assoziation der Reize miteinander → gleichzeitiges Auftreten | falsch ​ biologisch: spezifische Reize lösen eine Reaktion aus, gewisse Reize jedoch nicht ○​ biologische Einbettung ○​ bestimmte Sinnesmodalitäten werden bevorzugt (Geschmack, Geruch) Klassisches Experiment zur Bedeutung der Stimulusrelevanz (Garcia & Koelling, 1966) ​ Vergleich von Lernen über peripheren Schmerz und Lernen über Krankheit ​ Natürliche Umwelt: geschmackliche Reize - Signal für Krankheit, audiovisuelle Reize - Signale für Räuber ○​ CS: verbundener Stimulus (Geschmacks- und audiovisuelle Reize= ○​ US: Übelkeit oder Schock ○​ CR: konditionierte Unterdrückung des Leckverhaltens Ergebnisse von zahlreichen nachfolgenden Studien bestätigt Gemberling & ​ Effekt tritt bei Ratten 1d nach ihrer Geburt auf Domjan (1982) ​ Anschein genetischer Prädisposition für selektive Assoziation bestimmter Kombinationen von CS und US ○​ Preparedness LoLordo et al. (1982) ​ Experiment mit Tauben ​ effektive CS: visuelle Reize + US: Nahrung ​ effektive CS: auditorische Reize + US: Schock Cook & Mineka ​ Affen scheinen für die Angst vor Schlangen (1990) prädispositioniert zu sein → Phobien paradox ​ gewisse Situationen müssten Angst auslösen (Aotos, Partner, Eltern) ○​ kaum vorzufinden ​ Angst vor Schlangen häufig ○​ irrationale Ängste → Angststörung: gewisse Art von Preparedness → konditionierte Hemmung Konditionierung höherer Ordnung ​ Stimulus könnte als US dienen, nachdem er stark konditioniert wurde ○​ konditionierte Effekte: CS ohne US aufgetreten ​ Durch Konditionierung höherer Ordnung: klassische Konditionierung ohne primären US möglich ○​ häufig bei Konditionierung menschlichen Verhaltens ○​ Konditionierung zweiter Ordnung, um Auftreten der Konditionierung erster Ordnung zu bestätigen ​ Zeitrahmen ist wichtig für CS → US (Zeitcharaktersitik) ○​ Erweiterung durch: CS2 → CS1 → US ​ CS2: muss auch vorhersehbar sein, kann Reaktion auslösen, obwohl es nicht der wirkliche Auslöser war ○​ Konditionierung passiert unbewusst, automatisch ​ muss Kontext analysieren → durch Eintreten = Veränderung der Kontigenzstrukturen Gegenkonditionierung ​ zwei Stimuli können eine Assoziation miteinander eingehen, obwohl beide anfänglich starke Reaktionen auslösen ​ Reaktion→ US: entgegengewirkt (countered) oder umgekehrt ○​ US mit anderen US gepaart: entgegengesetzte Reaktion ○​ ähnlich wie fixed-action-patterns (Kette von US’s) Pearce & Dickinsons (1975) ​ aversive Eigenschaft eines kurzen Schocks reduziert/umgekehrt, wenn Schock mit Nahrung gepaart Sensorische Vorkonditionierung ​ Assoziationen auch zwischen zwei Stimuli gebildet ○​ jeder nur eine Orientierungsreaktion (OR) vor Konditionierung auslöst Beispiel: Fluchtverhalten von Tieren ​ CS2: Raubtier kommt bald ○​ CR: flüchten ​ CS1: Raubtier ist fast da ○​ CR: freezing Stimulus-Substitutions-Modell (FALSCH) ​ Durch Assoziationen von CS und US wird CS zu Ersatz-US ○​ CS übernimmt ähnliche Funktion von US ○​ Annahme: CS aktiviert neuronale Schaltkreise, die vorher nur von US aktiviert wurden → ähnliche Reaktionen auslösen ​ Nach Pavlov: Konditionierung führt zur Etablierung von neuen funktionalen neuronalen Pfaden ○​ neue Verbindung entwickelt sich zw. zuvor von CS und US aktivierten neuronalen Schaltkreisen Blocking-Effekt (Widerlegung für Pavlov) ​ Untersuchung anhand Methode zur konditionierten Unterdrückung mit Ratten (Kamin, 1968, 1969) ○​ Verhaltensnachweis in menschlichen und nicht-menschlichen Organismen → kein assoziativer Prozess → Paarung von CS und US für Entwicklung einer konditionierten Reaktion reicht nicht aus Rescorla-Wagner-Modell (1972) Kamin: US muss überraschen, um effektiv zu sein ​ US: nicht überraschend → kein erschreckender Effekt + keine Stimulation der “mentalen Leistung” für Assoziationsbildung ​ Basis für formales mathematisches Modell der Konditionierung ○​ Effektivität von US abhängig von Überraschungseffekt Definition: “Ein Ereignis ist überraschend, wenn es von dem abweicht, was erwartet wird.” ​ unerwartet großer US: Basis für exzitatorische Konditionierung oder gewinnt an assoziativen Wert ​ unerwartet kleiner US: Basis für inhibitorische Konditionierung oder verliert an assoziativen Wert ​ Überraschungseffekt eines US abhängig von, wie sehr Erwartung von Organismus abweicht ​ Erwartung an US = konditionierung oder assoziatives Merkmal an Stimuli geknüpft, die dem US vorausgehen mathematische Formulierung: ​ λ: Asymptote für maximale Assoziationsstärke zwischen CS und US ​ V: assoziativer Wert der Stimuli, die dem US vorausgehen ​ Überraschungseffekt von US: (λ - V) ○​ Annahme: Lernfortschritt in einem Trial proportionals zu (λ - V) ​ Lernen in Konditionierungs-Trial = Veränderung im assoziativen Wert eines Stimulus ○​ Veränderung: ΔV fundamentale Gleichung: ​ ΔV = k (λ - V) ○​ k: Konstante, die in Beziehung zur Salienz von CS und US steht Anwendung auf Blocking-Effekt ​ Stimulus A nimmt perfekten Vorhersagewert für Auftreten des US an ○​ VA ist gleich λ nach Phase 1 ○​ Phase 2 erfolgt keine Konditionierung von Stimulus B, da (λ - VA+B) = 0 ​ Konkurrenz der potentiellen Reize, um CS zu werden ○​ “Rennen” um λ = bester Prädiktor für US ○​ alle anderen potentiellen CS werden gehemmt ​ A: maximaler Vorhersagewert → keine Änderung mehr ​ B: kein Effekt mehr, da A schon vorhanden ist 04 Instrumentelle und Operante Konditionierung Beispiel: Escape-Boxen für Katzen ​ bestimmte Verhaltensweisen in richtiger Reihenfolge = Entkommen ○​ Explorationsverhalten durch neuen Kontext ​ bei Wiederholung: Lernfortschritt (schnelleres Entkommen) ○​ apparente Selektion ​ Frühe Untersuchungen instrumenteller Konditionierung - E. L. Thorndike ​ Ziel: Untersuchung von Intelligenz bei Tieren ​ Art: Entwicklung verschiedener “puzzle boxes” für Experimente ​ Trainingsablauf: hungriges Tier in puzzle box, etwas Nahrung außerhalb der Box platzieren ​ Aufgabe: Lernen, sich aus der Box zu befreien ○​ unterschiedliche puzzle boxes = unterschiedliches Verhalten zum Entkommen erforderlich ○​ verschiedene Schwierigkeitsgrade ○​ erfolgreiches Entkommen → Bildung einer Assoziation zwischen Stimuli in Box und Fluchtreaktion ○​ Stärkung der Assoziation = schnellere Reaktion Law of Effect - Interpretation: S-R-Assoziation ​ Wird eine Reaktion in Gegenwart eines Stimulus von einer befriedigenden Konsequenz gefolgt, dann wird die S-R-Assoziation gestärkt ​ Folgt dem Verhalten eine unbefriedigende Konsequenz, wird die S-R-Assoziation geschwächt → unzufriedene Erklären, was sind wirklich (un-)befriedigende Konsequenzen? S* positiv → S = Auslöser für Verhalten ® → weder S noch R invariabel: Entstehung neuer Auslöser für Verhalten Instrumentelle Konditionierungsprozeduren Name Reaktion-Ergebnis Kontingenz Ergebnis positive Verstärkung positiv: Reaktion erzeugt einen Verstärkung oder Erhöhung ansprechenden Simulus in der Reaktionsrate Bestrafung (positive positiv: Reaktion erzeugt einen Bestrafung oder Bestrafung) aversiven Stimulus Verringerung der Reaktionsrate negative negativ: Reaktion eliminiert oder Verstärkung oder Erhöhung Verstärkung (Flucht verhindert das Auftreten eines der Reaktionsrate oder Vermeidung) aversiven Stimulus Auslassungstraining negativ: Reaktion eliminiert oder Bestrafung oder (DRO) verhindert das Auftreten eines Verringerung der ansprechenden Stimulus Reaktionsrate Verhaltenssysteme und Beschränkungen instrumenteller Konditionierung → Grenzen im Verhalten sind konsistent mit der Verhaltenssystemtheorie ​ Durchführung instrumentelle Konditionierungsprozedur am aktiven Verhaltenssystem ​ Effektivität abhängig von Kompatibilität der Reaktion mit bestehenden Organisation des Verhaltenssystems ​ andere auftretende Reaktionen (oder Instinktneigung) abhängig von aktivierten Verhaltenskomponenten ​ Vorhersage der Verhaltensverstärkung möglich durch Verhaltensbeobachtung ○​ Verhaltenssystem in Abwesenheit von instrumentellen Konditionierungsprozeduren aktiviert ○​ spezifisches Verhaltensinventar hemmt anderes Verhalten Beispiel - Shettleworth (1975) ​ Nahrungsdeprivierte Hamster ○​ verminderte Körperpflege ○​ Erhöhtes Explorationsverhalten ​ Nahrung als Verstärker: Zunahme des Explorationsverhaltens, aber nicht Körperpflege Größe und Qualität des Verstärkers → Größe und Qualität unterscheiden sich logisch, kann eine Veränderung der Größe auch eine Veränderung der Qualität bewirken Beispiel - Hutt (1954) ​ flüssiger Nahrungsverstärker - Basismixtur ○​ Verbesserung: Zugabe von Saccharin ○​ Verschlechterung: Zugabe geringer Menge Zitronensäure ​ Verstärkerwert abhängig von Qualität und Quantität ○​ Prädiktor der marginalen Fitnessveränderungen ​ ergebende Veränderung, ohne dass sich andere Veränderung ergibt → Vorhersage Verlagerungen in der Qualität oder Quantität eines Verstärkers ​ Effektivität auch abhängig von Abgleich des Verstärkers mit früheren Verstärkern ○​ Crespi (1942) erstmals ○​ Mellgren (1972) Positiver Kontrast verstärkte Reaktion nach vorheriger Erfahrung einer weniger attraktiven Konsequenz Negativer Kontrast verminderte Reaktion nach vorheriger Erfahrung einer attraktiveren Konsequenz Simultanzer tritt auf, wenn Höhe der Belohnung häufig variiert wird → Verhaltenskontrast unterschiedliche Hinweisreize als Signal für jeweilige Bedingung → eigentlich positive Konsequenz kann im Vergleich mit anderen Organismen als negativ gewertet werden (Konsequenzrelation) ​ bei Besuch von Tante: früher 50€, jetzt nur noch 20€ Zusammenhang zwischen Verhalten und Verstärker Zeitlicher Zusammenhang Kausaler Zusammenhang oder Verhalten-Verstärker-Kontingenz ​ Zeit zwischen Reaktion und einem ​ Ausmaß, in dem die instrumentelle Verstärker Reaktion notwendig und hinreichend ​ spezielle Variante: zeitliche für das Auftreten des Verstärkers ist Kontiguität ​ ähnlich wie Kontingenz in ○​ Präsentation des Verstärkers klassischer Konditionierung unmittelbar nach Reaktion ○​ US: Verstärker ○​ CS: Reaktion/Verhalten je später Konsequenz erfolgt, desto weniger Verhaltenseffekte → frühe Prüfungsvorbereitung Selbstkontrolle: Konzentration auf langfristige Konsequenzen → sind abhängig voneinander Selektionsmodell Kontingenz: Maß der Stärke für Verhaltensselektion Effekte zeitlicher Kontiguität → Beeinträchtigung instrumentellen Lernens, wenn Verstärker nach Auftreten der instrumentellen Reaktion verzögert dargeboten wird Beispiel - Dickinson, Watt & Griffiths (1992) Ratten ​ Hebeldrücken: Erhalt eines Futterpellets nach festgelegten zeitlichen Verzögerung ​ erneutes Drücken während Verzögerungsintervall: anderer Verstärker läuft ○​ andere Studie: Zurücksetzen des Verzögerungsintervalls ​ Ergebnis: zunehmende Verzögerung der Verstärkung → schnelle Abnahme der Reaktionshäufigkeit Anwendung eines sekundären oder konditionierten Verstärkers → Verzögerung erschwert Herausfinden des Verhaltens, das durch Verstärker belohnt wird → Verhalten besteht aus anhaltenden Aktivitätsstrom ​ Zusammenspiel von klassischer Konditionierung + operanter Konditionierung ​ Signal für Konsequenz/Verhalten → Verstärker ○​ führt zur Selektion des Verhaltens ​ Verstärker: Überbrücken von Delays ○​ Einarbeitung in Reaktionsketten Beispiel: Übungsaufgaben als Prüfungsvorbereitung für Klausur → bestehen von Tests = Signal: Prüfung zu bestehen Möglichkeiten zur Problem Überwindung ​ Darbietung eines sekundären/konditionierten Verstärkers unmittelbar nach instrumentellen Reaktion, selbst wenn primärer Verstärker erst einige Zeit später auftritt ○​ sekundärer/konditionierter Verstärker: konditionierter Stimulus, der zuvor mit primären Verstärker assoziiert wurde ○​ Nutzen: Verzögerung zwischen instrumentellen Reaktion und Darbietung des primären Verstärkers zu überwinden ​ Zielverhalten kann markiert werden, um es von anderen Aktivitäten des Organismus unterscheidbar zu machen dynamischer Prozess: Selektionsprozess des Verhaltens bereits geschehen → gehemmtes/fixiertes Verhalten → unterschiedliches Verhalten, da Kontexte = verschiedene Konsequenzenmuster → unterschiedliche Konvergenzstrukturen = Variabilität im Verhalten → lange Transfereffekte Das triadische Design Gruppe Aussetzungsphase Konditionierungsphase Ergebnis Gruppe E ausweichbarer Schock Fluchtvermeidung schnelles Vermeidungslernen Gruppe Y unausweichlicher Schock Fluchtvermeidung langsames Vermeidungslernen Gruppe R beschränkt auf Apparatur Fluchtvermeidung schnelles Vermeidungslernen Aussetzungsphase → Konditionierungsphase: Kontextwechsel ​ → Kontingenzstruktur definiert Kontext (verschiedene Konsequenzen) Flucht: negative Verstärkung → beenden der negativen Konsequenzen → Verhaltensselektion abhängig von verschiedenen Faktoren ​ unbemerkter Kontextwechsel, fixierte Hemmung, generalisierte Verhaltenshemmung Hypothese der erlernten Hilflosigkeit ​ beruht auf der Feststellung, dass Tiere die Kontingenz zwischen ihrem Verhalten und der Darbietung eines Verstärkers wahrnehmen können ○​ ausgesetzt von unkontrollierbaren Elektroschocks ​ lernen, dass Schocks unabhängig von Verhalten ​ können keine Kontrolle darüber gewinnen ​ Erwartungsentwicklung, dass Schock auch zukünftig von ihrem Verhalten auftreten → untergräbt ihre Fähigkeit, neues instrumentelles verhalten zu lernen ​ Erwartung mangelnder Kontrolle reduziert Motivation instrumentelles Verhalten zu zeigen ​ schwieriger, neue Kontigenzen zu lernen Unterschied zwischen Hypothese erlernter Hilflosigkeit und Effekt erlernter Hilflosigkeit ​ Alternative Hypothesen → Aktivitätsdefizit ○​ Lerndefizit wiesen Tiere in Gruppe Y auf, die als Reaktion auf den Schock gelernt hatten, sich während der Exposition inaktiv zu verhalten → Aufmerksamkeitsdefizite ○​ unausweichlicher Schock führt dazu, dass Tiere ihrem Verhalten weniger Aufmerksamkeit schenken ○​ Wenn es ein Tier versäumt, seinem Verhalten Aufmerksamkeit zu schenken, wird es Schwierigkeiten haben, seine Handlungen mit Verstärkern in Verbindung zu bringen 05 Verstärkertheorien assoziative Struktur Verhaltensregulation ​ Konzept der Assoziationen ​ Betrachtung instrumenteller ○​ neue Auslöser Konditionierung in breiteren Kontext, ​ Identifikation von Mechanismen die aktiv getan werden beim instrumentellen Lernen ​ wie instrumentelle ​ molekulare Perspektive Kondtionierungsprozedur: ○​ neuronale Mechanismen → beschränkt freien Aktivitätsstrom → Assoziationsmaschine Verhalten aus Beschränkungen ○​ neuronales Nervensystem: ​ eher molare Perspektive Reize + Reaktion + Assoz. ○​ funktionale Bedeutung von ​ untersucht instrumentelles Lernen in Reizen und Verhalten isolierten behavioralen ○​ Organismus aktive Versuchsanordnungen Bewegung durch Kontexte ​ bietet geeigneten Rahmen für die → Verhaltensselektion Untersuchung neuronaler ​ berücksichtigt “Ziele” und zunutze Mechanismen instrumenteller machen der Komplexität ihrer Konditionierung Umwelt und vielfachen Verhaltensoptionen für Ziel ​ instrumentelles Verhalten in funktionalen Perspektive Begriff Operant ​ Verhalten klassifiziert nach Konsequenzen nicht nach Phänomenologie ○​ Kategorisierung von Situationen nach selektiven Einflüssen auf Verhalten ​ Kontingenzstrukturen → Kontext abhängig von Situationen Antezedenzien der Verhaltensregulation ​ Assoziative Analysen instrumenteller Konditionierung auf Basis von Stimuli, Reaktion und Assoziationen ​ Verstärker = spezielle Stimulustypen ○​ Vorstellung: Reize - Reiztypen Eigenschaften eines Stimulus, um Verstärker zu sein Triebreduktionstheorie (Hull) Abbau von inneren aversiven Zuständen → Reize, die Triebenergie reduzieren = positiver Verstärker ​ Essen bei Hunger Primäre Motivation/Motivation antizipatorische Vorstellung durch Anreize → Anreize: etwas bekommen in der Zukunft → positive Motivation = Verstärker Sensorische Verstärkung Reizung von Sinnesorganen → sensorische Stimulierung ​ angenehme Musik hören → öfter Intrakranielle Selbst-Stimulation Verstärkerzentrum (Olds & Milner, 1954) → Stimulation durch Elektroden = Hochgefühl → artifizieller/maximaler Verstärker normaler Verstärker < maximaler Verstärker → Konkurrenz untereinander in einem Kontext Theorie konsummatorischen Verhaltens → Fred Sheffield (1954) ​ viele Verstärker lösen artenspezifische URn aus ○​ URn entscheidendes Merkmal von Verstärkern ​ Saccharin: effektiver Verstärker trotz keine biologische Befriedigung ○​ Stimulustypen → Reaktionstypen ​ Verstärker: Möglichkeit bestimmtes Verhalten zu zeigen ○​ Signal = Futter, Verstärker = Essprozess ​ Reize: Signale für positive Möglichkeiten eines Verhaltens ○​ Kontexte mit positiven Konsequenzen → neue Möglichkeiten des Verhaltens ○​ Selektion auf Verhalten, das Verhalten möglich gemacht hat ​ Kühlschrank = positives Signal Premack-Prinzip (1965) ​ Reaktionen mit Verstärker haben höhere Wahrscheinlichkeit als instrumentelle Reaktion → Reaktionswahrscheinlichkeit ​ Nahrungsverstärkungsexperiment ○​ nahrungsdepriviert → Essverhalten wahrscheinlich ○​ instrumentelle Reaktionen eher unwahrscheinlich (Hebel drücken) ​ Verhaltensweisen mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten → Präferenzstrukturen ○​ H - High ○​ L - Low ​ L gefolgt von H → Verstärkung von L (durch Kopplung mit H) ​ H gefolgt von L → keine Verstärkung von H ​ Unterschied in Wahrscheinlichkeit von instrumentellen Verhalten und Reaktionen auf Verstärker → Prinzip der differentiellen Wahrscheinlichkeit ​ Effektivität eines Verstärkers: relativ ○​ keine Existenz eines fundamentalen Unterschieds zwischen Verstärkern und instrumentellem Verhalten Klassifizierung der spontanen Präferenzen → Änderungen der Wahrscheinlichkeiten möglich Verhaltensdeprivationshypothese - Timberlake & Allison (1974) ​ Beschränkung eines Verhaltens → momentane Wahrscheinlichkeit einer Reaktion auf einen Verstärker bleibt auf hohem Niveau ○​ Erhöhung der Effektivität der Verstärkung ○​ Verhalten mit geringer Wahrscheinlichkeit kann zur Verstärkung von Verhalten mit hoher Wahrscheinlichkeit benutzt werden ​ künstliche Restriktion kann aufgehoben werden → Aufhebung von Hemmung ○​ homöostatische Vorstellung → Verhaltensdeprivation wichtiger als unterschiedliche Reaktionswahrscheinlichkeiten → Verstärker durch instrumentelle Kontingenz selbst erzeugt Behavioral Regulation und der Behavioral Bliss Point ​ Annahme: Bevorzugung einer optimalen Verteilung von Aktivitäten ○​ Ziel: Aufrechterhaltung auch bei Herausforderungen oder Störungen ○​ bei Störung: Korrektur der Verteilung ​ Optimalitätsmodell nach Fitnesskonsequenzen bestimmt ​ Behavioral Bliss Point: bevorzugte oder optimale Verteilung des Verhaltens ○​ situationsabhängig, zeitstabil → spontanes Verhaltensinventar dynamisch ○​ Identifikation durch relative Häufigkeit aller Verhaltensweisen eines Organismus in Situationen ohne Randbedingungen → Präferenz zwischen Verhaltensweisen Instrumentelle Kontingenz ​ erlaubt oftmals keine Rückkehr zum Bliss Point ○​ BP liefert immer noch Motivation für instrumentelles Verhalten ○​ BP bleibt Ziel der Verhaltensverteilung ​ Staddon: Modell der kleinsten Abweichung der Verhaltensregulation ○​ Lösung des Dilemmas von Beschränkungen durch Verstärkerpläne ○​ Verhaltens-Verstärker-Kontingenz ​ Umverteilung zwischen instrumentellen und kontingenten Reaktionen → Gesamtabweichung der Reaktion vom BP minimal Verstärkungseffekt ​ Steigerung des Auftretens einer instrumentellen Reaktion über Basisrate des Verhaltens in Abwesenheit einer Verhalten-Verstärker-Kontingenz ○​ Zugang zum Verstärker beschränkt ​ Reaktion auf Verstärker = BP-Abweichung ○​ Steigerung der Gelegenheit zur Reaktion auf Verstärker = häufigere Durchführung der instrumentellen Reaktion ○​ verstärkte Wahrscheinlichkeit in Relation zur spontanen Wahrscheinlichkeit (Basisrate) Betrachtung von Verstärkungskontingenzen in einem breiteren Verhaltenskontext ​ Beeinflussung des Ergebnisses bestimmter Konditionierungsprozeduren ​ Effek abhängig von ○​ alternativen Verstärkern ○​ Beziehung zw. dieser Verstärker und jeweiligen in die instrumentelle Kontingenz involvierten Verstärker ○​ Kosten des alternativen Verstärkers ​ dauerhafte Konkurrenz der Operants um Verstärkerwert ○​ Stabilisierung durch Kontextbedingungen ○​ Selektionseffekte = Steigerung der Häufigkeit bestimmter Verhaltensweisen ​ zeitliche Begrenzung → andere müssen gehemmt werden ​ selektive Hemmung bzw. selektive Verstärkung ​ Operant kann Verstärkerwert für andere Operants und sich selber ändern ○​ dynamische Verstärkerwerte → Ergebnis der Vorhersage vom NS ○​ Kontrolle über Verhalten ○​ Summe = günstigste Konsequenzen ​ ≠ Fitnesskonsequenzen ​ = Prädiktoren für Fitness → Ziel: Erhöhung → neuronale System: Vorhersagemodell 06 Verstärkerpläne, Selbstkontrolle und Extinktion Einfache Verstärkerpläne ​ Verhätnispläne: Verstärkung nur abhängig von Anzahl der Reaktionen ○​ kontinuierliche Verstärkung (CRF): erforderliche Anzahl = 1 → Verstärker ○​ partielle oder intermittierende Verstärkung: nur manchmal verstärkt ○​ zwei oder mehr Reaktionsalternativen zur selben Zeit verfügbar ​ Wechsel von einer zur anderen kann jederzeit auftreten ​ Festes Verhältnis: nach fester Anzahl des Verhaltens → Verstärkung ○​ CRF = FR1 ○​ CRF-Plan: stabile, aber moderate Verhaltensrate ○​ FR-Plan: stabile + hohe Verhaltensrate, nachdem Verhalten einmal etabliert 1) deterministisch 2) Zufallskomponente → Durchschnitt - Wahrscheinlichkeit → Verteilung Intervallpläne: Verhalten wird im Intervall verstärkt 4) Plateau → kurz erhöht, dann stagnierend Feedbackfunktionen für Verhältnis- und Intervallpläne genau durch (0|0) kontinuierliche Verstärkung des Verhaltens → je mehr FR, desto flacher An Verhaltensraten gebundene Verstärkerpläne ​ Verstärkung einer Reaktion abhängig von, ob sie nach oder vor der Reaktion erfolgt Differentielle Verstärkung hoher R … < t … R → S* Verhaltensraten (DRH) R … > t … R → kein S* → Verstärkung nur, wenn sie vor Ablauf eines bestimmten Zeitintervalls (t) im Anschluss einer Reaktion auftritt Differentielle Verstärkung R … > t … R → S* niedriger Verhaltensraten (DRL) R … < t … R → kein S* → Verstärkung nur, wenn sie nach Ablauf eines bestimmten Zeitintervalls (t) im Anschluss einer Reaktion auftritt Wahlverhalten: Gleichzeitig ablaufende Verstärkerpläne ​ Analyse aller Faktoren, die das Verhalten beeinflussen ist anspruchsvolle Aufgabe ○​ einfache experimentelle Modelle ​ einfachste Wahlsituation: zwei Reaktionsalternativen ○​ jede Reaktion von einem Verstärker folgt eigenen Verstärkerplan ​ T-Labyrinthen ​ Skinner-Boxen: zwei Manipulanda (konkurrierender Plan) ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ ​ 2x fixed ratio → Explorationsverhalten ​ ​ ​ ​ ​ ​ change over delay ​ ​ ​ ​ ​ ​ → Verzögerung bei Wechsel zwischen ​ ​ ​ ​ ​ ​ Verhalten ​ ​ ​ ​ ​ ​ → Wechselkosten Matching Law - Herrnstein (1961) ​ Reaktionsverteilung in verschiedenen konkurrierenden VI-IV-Plänen ○​ Tauben max. 40 Verstärker pro Stunde ​ Relative Reaktionsrate einer Alternative = relative Verstärkerrate dieser Alternative RA/(RA + RB) = rA/ (rA + rB) RA/RB = rA/rB R: Reaktionsrate → Häufigkeit der Reaktionen/Antworten r: Verstärkerrate → Häufigkeit der Verstärkergabe Undermatching, Overmatching und Reaktionsbias ​ Fälle, in denen Wahlverhalten nicht exakt mit Matching-Relationen übereinstimmt ○​ hinzufügen von Parameter b und s ​ generalisierte Matching Law - Baum (1974) RA/RB = b (rA/rB)^s b: Bias ​ unterschiedliche Reaktionen ​ unterschiedliche Verstärker s: Sensibilität des Wahlverhaltens gegenüber den relativen Verstärkerraten ​ s = 1: perfekte Entsprechung ​ s < 1: Undermatching ​ s > 1: Overmatching ○​ Undermatching häufiger als Overmatching ○​ s kann beeinflusst werden ​ erschwerter Wechsel von einer Reaktionsalternative zur anderen → Erhöhung von s Verbindliche Wahl ​ Wahl durch eine Alternative → andere Alternativen fallen weg ○​ Wahl kann Berücksichtigung komplexer, langfristiger Ziele beinhalten ​ konkurrierender Kettenplan: Methode zur Modellierung ○​ verbindet konkurrierende Pläne mit Verkettung Selbstkontrolle dazu ​ Verstärkerwert reduziert durch Zeit, die vergehen muss, bis Verstärker verfügbar wird ○​ Wertfallsfunktion ​ Verstärkerwert (V) in direkter Beziehung zur Höhe der Belohnung (M) steht ○​ umgekehrt proportional zur Verzögerung der Belohnung (D) V = M / (1+ K D) | K: Verfallsrate Exitinktion CS → kein US S → R → kein S* → Kontingenzveränderung Erneuerung von ursprünglich exzitatorischer Konditionierung - Bouten et al. ​ Rückkehr zum ursprünglichen Akquisitionskontext oder Verschiebung zum “neutralen” Kontext ○​ ähnliche Bedingungen unter denen das Verhalten erlernt wurde ○​ entgegenwirken einer Spontanerholung ​ Verhalten wird nicht gelöscht → gehemmt ○​ schnelle Rückkehr: recover Disinhibition: nicht mehr gehemmt ​ neuer Hinweisreiz → Verhalten taucht wieder auf ○​ sprunghaft, dynamische Verhaltensanpassung “Paradoxe” Belohnungseffekte ​ Abnahme einer Reaktion während Extinktionsphase auf unerwartete Ausbleiben des Verstärkers zurückzuführen → Extinktion nach Training, das größere Erwartungen einer Belohnung weckst tritt schneller auf Overtraining Extinction Effect Intensiveres Training → schnellere Extinktion Magnitude Reinforcement Extinction Reaktionsrate nimmt nach Verstärkung mit Effect einem größeren Verstärker schneller ab Partial Reinforcement Extinction Effect Extinktion verläuft nach intermittierender (PREE) Verstärkung wesentlich langsamer und ist mit weniger Frustrationsreaktion verbunden als nach kontinuierlicher Verstärkung h 07 Reizkontrolle und Diskriminative Hinweisreize Reizkontrolle ​ Training mit compound stimulus ​ Reiz zur Unterscheidung verschiedener Kontigenzstrukturen Reizgeneralisierung ​ tritt auf, wenn zwei oder mehr Reize in ähnlicher Weise reagieren ○​ ähnliche Reize ○​ Abhängigkeit der Ähnlichkeit der Reize zum diskreten Hinweisreiz ​ erste Beobachtung durch Pavlov (klassische Konditionierung) ○​ Organismen gelang keine differentielle Reaktion auf Stimuli, die dem ursprünglichen CS ähnlich waren ​ Gutmann & Kalisch 1959 (instrumentelle Konditionierung) ​ Ergebnis: Reaktionsgradient - Ähnlichkeit jedes Teststimulus zum ursprünglichen Trainingsstimulus ○​ Stärke der Reizgeneralisierung des Verhaltens → Selektionsstärke ​ eng: exklusives Verhalten ​ breit: viele gleiche Verhalten als Maße für Reizkontrolle ​ Reizgeneralisierungsgradient: Sensibilität des Verhaltens gegenüber Variationen eines bestimmten Aspekts in der Umwelt ○​ steil: steht unter Kontrolle eines bestimmten Reizmerkmals ​ Guttmann & Kalish (1956) hypothetisches Experiment: farbenblinde Tauben ○​ Anstieg des Reizgeneralisierungsgradient: Maß für Grad der Reizkontrolle ​ → keine Selektion möglich → Verhalten nicht kontrolliert → nicht kontextspezifisch Sensorische Kapazität und Orientierung ​ Grundlage: Sensorische Kapazität und Orientierung ○​ bestimmen, ob ein spezifisches Reizmerkmal Kontrolle über eine Reaktion erlangt ○​ Festlegung der integrierten Stimuli in sensorische Umwelt ○​ Stimulus erlangt Kontrolle über Verhalten abhängig von Organismus, ob dieser mit Stimulus in Kontakt kommt ​ Beispiel: Mobile Relative Leichtigkeit der Konditionierung verschiedener Stimuli ​ Sinnesorgane + adäquate sensorische Orientierung + Gegenwart anderer Hinweisreize in der Situation ○​ Abhängigkeit der gelernten Menge eines Stimulus von: Überschattung ​ Leichtigkeit andere Hinweisreize in der Situation zu konditionieren ○​ Überschattung: Wettbewerb zwischen Stimuli für Zugang zu Lernprozessen ​ Pavlov (1927): gleichzeitige Präsentation zweier Stimuli → einfacher konditionierter Stimulus beeinflusst Lernen des anderen ○​ Unterschiedliche Intensität der Stimuli in Experimenten ○​ stärkere Stimulus schneller konditioniert + überschattet schwächere ​ schwächere wird konditioniert bei alleiniger Anwesenheit ○​ Konditionierung geringer bei gleichzeitiger Präsentation eines schwachen Stimulus mit stärkeren Stimulus ​ Signallernen = Etablierung von diskreten Reizen ○​ CS signalisiert Veränderungen der Kontingenzstrukturen + Kontextwechsel ​ = diskreter Hinweisreiz für Zukunft ○​ CR: Reaktion auf Kontextveränderung → gleich wie klassische Konditionierung Art der Verstärkung ​ Wahrscheinlichkeit der Kontrolle über Verhalten: positive Verstärkung > negative ​ Zusammenhang zwischen Stimulusdominanz und Verhaltenssystemen Beispiel ​ appetitive Situationen ○​ visuelle Stimuli > auditorische Stimuli ○​ Nahrungsverstärkungsprozeduren aktivieren das Fütterungssystem ​ → Kontrolle der instrumentellen Reaktion durch visuelle Stimuli ​ aversive Situationen ○​ auditorische Stimuli ○​ Schockvermeidungsprozeduren aktivieren das Verteidigungssystem ​ → Kontrolle der instrumentellen Reaktion durch auditorische Stimuli Qualität-Lage-Effekt → Form selektiver Assoziation → typischerweise kein Alles-oder-nichts-Effekt ​ Nach Lage differenzierte Reaktionen eher durch räumliche Eigenschaft auditorischer Stimuli kontrolliert ​ Nach Qualität differenzierte Reaktionen eher durch die Qualität auditorischer Stimuli kontrolliert Verhaltensmanipulation durch Veränderungen der ​ Kontingenzstrukturen ​ diskreten Hinweisreize Reizdiskriminationslernen ​ Veränderung der Lernerfahrungen durch Reizkontrolle ○​ Reizdiskriminationstraining ​ aktive Gestaltung der Bedingungen, artifiziell ​ nach gleichem Prinzip von Stimulus-Kontrolle ​ Reizdiskriminationsprozedur ○​ Konfrontation mit mind. zwei verschiedenen Stimuli ○​ Verstärkung nur in Gegenwart eines der Stimuli ​ Stimulus signalisiert Verfügbarkeit von Verstärkung: S+/S^D ​ Stimulus signalisiert Ausbleiben von Verstärkung S-/S^Δ ​ häufige Durchführung einer Reizdiskriminationsprozedur ○​ instrumentelle Reaktion in Gegenwart von S+ zeigen ○​ in Gegenwart von S- unterdrücken → Hinweis auf differentielle Reaktion auf diese Stimuli ​ Kontrolle des Verhaltens durch Stimuli ○​ signalisieren zeitl. Verfügbarkeit der Verstärkung ○​ Moment, wann S+/S- Kontrolle über Verhalten haben: diskr. Hinweisreize Effekte des Diskriminationstrainings auf Reizkontrolle - Jenkins & Harrison (1960, 1962) ​ Diskriminationstraining verstärkt Reizkontrolle von instrumentellem Verhalten ​ eine bestimmte Reizdimension wird höchstwahrscheinlich Kontrolle über Verhalten erlangen, wenn S+ und S- auf Dimension sich unterscheiden ​ Reizdiskrimination verstärkt Selektion → Gradient steiler ​ Verlagerung d. Maximums bei mehr als einem Hinweisreiz + wenn sie schwer zu diskriminieren sind ○​ Verschiebung nach rechts ○​ Annäherung/Akzentuierung von S- zu S+ Interaktionen zwischen S+ und S-: Peak Shift ​ Gelerntes über S+ kann Reaktion auf S- beeinflussen (umgekehrt auch) ○​ wahrscheinlich, wenn S+ und S- in Beziehung stehen ​ Ähnlichkeit mit Ausnahme eines Merkmals ​ intradimensionale Diskrimination ○​ Training, in dem S+ und S- sich in nur einem Reizmerkmal unterscheiden ​ Hanson (1959): Maximum des Generalisierungsgradienten verschiebt 09 Modelllernen und regelbasiertes Verhalten Korrespondenz Beziehungen ​ spezieller Fall von Reizkontrolle – Orientierung an diskriminativen Stimuli ○​ diskriminativer Reiz: Verhalten eines anderen Individuums ○​ Verhalten ähnlich wie diskriminativer Reiz Arten von Korrespondenz → Übereinstimmung in verschiedenen Verhaltensdomänen sind wichtig im Alltag ​ Nachahmung des gezeigten Verhaltens ​ Verbales & tatsächliches Verhalten ​ früheres und jetziges Verhalten ○​ Verhaltenskonsistenz über Zeit hinweg ​ internes Verhalten und tatsächliches Verhalten ○​ Bildung von Einstellungen ​ nicht beobachtbares Verhalten (Gefühle) ​ offenes Verhalten und verbales Verhalten Beispiel ​ Kind beobachtet Bruder, wie er die Keksdose leert → verhält sich dann ähnlich ​ Erwachsener beobachtet einen Teenager beim Tanzen → reproduziert gewisse Tanzelemente auf einer Party ​ moralische Geschichten und junge Kinder ○​ Korrespondenz zwischen moralischen Regeln aus der Geschichte und Ehrlichkeit des Kindes abhängig von positiven Konsequenzen und Ehrlichkeit aus der Geschichte ○​ Wahrheit sagen erhöht Wahrheitsbetonung bei Kindern ​ Korrespondenz und legale Fälle ○​ Schaffung von Korrespondenz für Kriminalfälle ○​ im Gerichtssaal: Eid, dass Wahrheit gesagt wird Korrespondenz und verbales Verhalten ​ Instruktionen, Maxime, regeln: Mittelung von Kontingenzen/Konsequenzen ○​ Analyse: Verhalten des Empfängers ändern ​ ​ → Manipulation der Kontingenzstrukturen → anderes Verhalten ○​ sehr täuschungsanfällig Beobachtendes Lernen ​ Beobachtung Verhalten anderer (Modell) → Imitation ​ Modell produziert Effekte (soziale Moderation, Stimulus Verstärkung) ○​ Kopieren von diskriminativen Reizen verstärkt Verhalten ​ Imitation: neues Verhalten entsteht nur aufgrund von Beobachtung (Thorpe, 1963) ○​ einfache: angeboren, komplexe: erlernt Korrespondenz und spontane Imitation ​ reflexartig, angeboren ○​ McDougall (1908): Zunge rausstrecken bei Babys ​ verzögerte Imitation: Verhalten, nach dem Modell entfernt wurde ○​ Voraussetzung: “Erinnerung” des Verhaltens Imitation bei Tieren in natürlichen Umgebungen → häufig bei Nahrungsbeschaffung ​ Kawai (1965): Affen beim auswaschen von Weizenkörnern Imitation im Labor (kontrollierte Studien) ​ Thorndike (1911): Tiere können nicht aus Beobachtungen lernen ○​ Studie mit Katzen und escape from puzzle box ​ Herbert & Harsch (1944): Tiere können aus Beobachtung lernen ○​ müssen Erfolg und Misserfolg sehen ​ Warden et al. (1935): Rhesus Affen Spontane und verzögerte Imitation bei Tauben - Epstein (1984) → spontane und verzögerte Imitation möglich ​ Tauben aufgewachsen in Kolonie → Kontingenzstrukturen schon gebildet ○​ Imitation schon positiv verknüpft ​ Effekte von Nahrungsverstärkung ○​ Verhalten wird stark gerichtet ​ spontane Imitation: Art von phylogenetischen Verhalten ○​ wichtig für überleben und Reproduktion → ähnlich wie Prägung (Etablierung von diskriminativen Hinweisreizen) ​ Randbedingungen (sensible Phasen) + Prägungsmechanismus: phylogenetisch eingebaut ​ imitiertes Verhalten: nicht unabhängig von Kontingenzstrukturen spontane Imitation bei Neugeborenen - Meltzoff & Moore (1977) ​ 12-21d alte Neugeborene können einfaches Verhalten imitieren ​ 1983: 0,7-71h alt: Mund öffnen & Zunge rausstrecken möglich ​ Kontingenzstrukturen, die über mehrere Generationen stabil sind ○​ Fixierung des Verhaltens im neuronalen System ○​ akute vs. fixierte Kontingenzstrukturen Spontane und verzögerte Imitation bei Neugeborenen Jones (2009) ​ können Verhalten matchen, aber nicht wirklich imitieren ​ spezienspezifisches Verhalten (Taxis, Kinesis) verzögerte Imitation - Meltzoff ​ 14 Monate alt: 1 Woche möglich ​ 9-24 Monate: 1-4 Monate möglich Korrespondenz und Intermodales Mapping ​ Grundlage: visuelle Wahrnehmung des Reizes → Kontrolle & Anwendung auf Muskel ○​ nicht stark genug ausgeprägt bei Neugeborenen (auch mirror neurons nicht) ​ Meltzoff & Moore (1999) ​ “Opaque imitation” (Zentall, 2006, 2011) Imitation, Action Verständnis, Mirror Neurons ​ mirror neurons: Grundlage für Imitation, im ventralen prämotorischen Bereich des Gehirns → gleich aktiv bei Beobachtung eines Verhaltens und eigene Durchführung ○​ codiert motorische Komponenten eines beobachteten Verhaltens ​ Aktivierung in sehr spezifischen Verhaltensweisen oder sensorischen Situationen ○​ benötigen Interaktion/Erleben mit Kontingenzstrukturen ​ bei negativen Konsequenzen (beobachtet) andere Reaktion → keine Imitation ○​ Modellerfahrung ​ Autismus: MNS dysfunktional (Obermann et al. 2005) ​ kein Beweis für mirror neuronen Aktivität während beobachtenden Verhalten von komplexen Handlungen ○​ allgemein nicht hinreichende Untersuchungsergebnisse MNS Eigenschaften ​ Imitation ​ Unterstützung von Empathie und Perspektivenwechsel ​ Koordination von sozialen und persönlichen Verhaltensweisen ​ Soziales und Sprach Lernen ​ Formung von Handlungsverständnis basierend auf Handlungen von anderen ​ beobachtendes Lernen Verhaltensanalyse von spontaner und verzögerter Imitation Ray & Heyes (2011) ​ Imitation erworben durch assoziatives Lernen und aufrechterhalten durch Verstärkung ○​ 1) direkte Selbst-Observation, 2) gespiegelte Selbst-Observation, 3) Synchro Handlungen, 4) gleichwertig erworbene Erfahrung, 5) imitiert werden ○​ 1) häufige Quelle von früheren Korrespondenz Lernen ○​ 4) Stimulus gezeigt in Gelegenheit mit Handlung, anderes mal Handlung gezeigt mit Ausführung der Handlung ○​ 5) beste Quelle für KOrrespondenz Lernen ​ Imitation: erworben durch einfaches phylogenetisches Repertoire und erweitert durch Verstärkung und anderen ontogenetischen Erfahrungen → Mechanismus, der Imitation ermöglicht, ist phylogenetisch entstanden. Das Verhalten, welches imitiert wird, steht unter der Kontrolle von Kontingenzstrukturen und ontogenetischen Erfahrungen. → Kontingenzstrukturen = Operant → Prinzip aller möglichen Verhaltensstrukturen Operante Imitation und Generalisierte Imitation Miller & Dollard (1941) ​ Imitation als ein Operant in einer sozialen Kontingenz als Verstärkung SDModell : Rmatch → Srsozial (Soziale Konsequenz) ​ operante Imitation: beobachtbares Lernen Bandura (1969) ​ Operant limitiert zu Situationen, in denen Beobachter das Modell sieht ○​ sofortige Reaktion und Verstärkung folgt ○​ Beispiel: Lied hören und am nächsten Tag Singen Reaktionsmöglichkeiten: 1) noch nie zuvor gesungen 2) geschieht in Abwesenheit des Modells 3) das Singen war verzögert Generalisierte Imitation ​ Stimulus Klasse einer beobachteten Handlung und Antwortklasse als Imitationshandlung ​ Generalisierungseffekt bei Initiation ohne Konsequenzen ○​ taucht auf ohne Verstärkung ○​ Kontingenzstrukturen verstärken Imitation selber ​ → schwere Analyse welcher Effekt vorhanden ist (spezifisch oder generalisiert) Erhaltung von generalisierter Imitation Baer & Sherman (1964) ​ Imitation von neuem Verhalten folgt generalisierter Imitations “Training” ○​ basieren auf vergangenen Verhaltensweisen, die verstärkt wurden (Generalisierung der Imitation) ​ soziale Kontingenzen generieren extreme Verzögerungen zwischen Modell Stimulus und imitierte Reaktion Ähnlichkeit intermittierende Verstärkung Baer & Sherman (1964) Gewirtz (1971) ​ Korrespondenz zwischen ​ gelegentliche Verstärkung von modellierte Handlung und imitierte Reaktionen in imitierten Reaktionen Reaktion ein konditionierter Klassen sorgt für die Verstärker wird, aufrechterhalten Aufrechterhaltung von durch generalisierte Imitation generalisierten Imitationen Experimente von generalisierter Imitation mit Neugeborenen ​ zwischen 9 und 18 Monaten: bestehen des generalisierten Imitationstests ○​ andere behaupten Gegenteil ○​ Studien mit Verhalten, welches noch nicht im Repertoire sind ○​ haben noch nicht genug Fähigkeiten das Verhalten zu imitieren ○​ generalisierte Imitation benötigt längere Aussetzung mit Kontingenzstrukturen ○​ benötigt verbale Fähigkeiten (Benennung oder Beschriftung) ​ generalisierte Imitation bei 2-4 Jahre alten Kindern mit Autismus durch Spiegel, aber nicht von Gesicht zu Gesicht ○​ Perspektive wichtig Training von generalisierter Imitation Baer, Peterson & Sherman (1967) ​ S”Do this” : Rarm raise → Sr+food/”Good” ​ sofortige Imitation neuartiger Verhaltensweisen → generalisiert ​ Imitation abhängig von Kontingenzstrukturen ○​ Änderung = keine Imitation Komplexes beobachtendes Lernen Bandura (1965) – Bobo Doll Experiment ​ aggressives Verhalten gegenüber Puppe → mehr aggressives Verhalten ○​ Jungs > Mädchen ○​ Belohnung und Bestrafung haben Imitation beeinflusst ○​ kein Unterschied zwischen beobachtete Aggression ohne oder mit Belohnung ​ → beobachtbares Lernen ist eine eigenen Verhaltensstruktur Sozial kognitive Interpretation vs. verhaltensartige Interpretation kognitive Theorie benötigt ​ Aufmerksamkeit ​ Information muss kodiert und geübt werden ​ kodierte Sequenz muss als eigenes Verhalten produziert werden ○​ Fähigkeiten muss erlernt werden bevor komplexe Imitation auftreten kann ○​ Konsequenzen beeinflussen, ob Imitation (erneut) auftritt ​ komplex beobachtendes Lernen basiert evtl. auf selben Prozess wie generalisierte Imitation ​ Imitation tritt eher auf in Situationen, wo es schon einmal verstärkt wurde ○​ Wahrscheinlichkeit abhängig von Ähnlichkeit der diskriminativen Reize zur Reizklasse & Reaktionsklasse → generalisiert Differentiale Imitation ​ lernen, dass Imitation in gewissen Kontexten verstärkt wird (Belohnung), aber nicht in anderen (Bestrafung) ○​ Kontingenzstrukturen aktivieren Imitation Regeln, beobachtendes Lernen, Selbst-Effizienz ​ beobachtendes Lernen: Entdeckung und Nutzung von abstrakten Regeln ○​ Entdecken = verbal operantes Verhalten (beschreibt Kontingenz) ​ kognitive Verhaltenserklärung ○​ Verhalten aufgrund von Regeln ○​ interne Konstrukte: verhaltenssteuernde Wirkung ​ Verhaltenstheoretischer Ansatz ○​ Regeln = verbales operantes Verhalten beschreibt Kontingenzen ​ Erklärung von Selbst-Effizienz: Klasse von verbalen Stimuli → beeinflusst nachfolgendes Verhalten ○​ Regel → Schaffung von Handlungen ○​ basiert auf sozialen Konstrukt für Fügsamkeit ○​ Vorhersage eines Verhaltens ins nachfolgenden (ähnlichen) Situationen Regelgesteuertes Verhalten Kontingenzspezifische Stimuli regelgesteuertes Verhalten Verbale Verhalten, welche operante Wenn das Verhalten des Empfängern Kontingenzen von Verstärkung als Regeln, beeinflusst wird durch Instruktionen, Vorschläge und Gesetze kontingenzspezifische Stimuli beschreiben → Verhalten durch Regeln, Anweisungen, → signalisiert Kontingenzstrukturen (direkt) Vorschläge, etc. → verbale diskriminative Reize Konstruktion und Gehorsam von Regeln ​ Problemlösung → eigene Konstruktion von diskriminativen Stimuli (aktiv) ○​ selber operant (etabliert) ​ Vorläufiges Verhalten: Operant geht vor einigen anderen Reaktionen vor (Wecker stellen) ○​ Kontingenzstruktur (zum Aufstehe) trotz negativen Konsequenzen ○​ Konstruktion von diskriminativen Hinweisreizen (SD) ○​ Einkaufsliste, Gesetze ​ Kontingenz-geformtes Verhalten ○​ kontrolliert durch operante Kontingenzen eher als verbale Regeln Regelgesteuertes und Kontingenz-geformtes Verhalten ​ neues Verhalten entsteht entweder durch Erfahrung oder Instruktion ○​ Erfahrung: Kontingenz-geformt ○​ Instruktion: regelgesteuert ​ Kontingenz-geformtes Verhalten: Produkt von Verstärkung aus Umgebung ​ Regeln: besondere Form von Hinweisreizen ○​ etabliert durch bestimmte Kontingenzstrukturen ○​ Regeln beeinflussen nur Aussehen der Reaktion (Topographie) ○​ Befolgung der Regeln: Kontingenzen Verstärkung ○​ eingebettet in soziale Systeme → vielseitige Kontingenzstrukturen ​ Verhalten durch Kontingenzstrukturen selektiert oder durch Regeln ○​ sehr ähnliches Aussehen ○​ Motivation: Verstärkung – Wahrscheinlichkeit, Regeln – Topographie ​ Anweisungen + soziale Bestrafung → Befehl Generalisierte Gehorsamkeit ​ Milgram Experiment → Stromschläge Instruktion und Kontingenz → Instruktion: andere Kontingenzstrukturen die zur Zeit nicht vorherrschen Skinner (1969) ​ Instruktion beeinflussen Verhalten anders, als wirkliche Kontingenzverstärkung ○​ immer eingebettet in soziale Kontingenzstrukturen Galizio (1979) ​ Befolgung von Regeln = SD ○​ 1) Regeln und Kontingenzen matchen ○​ 2) Instruktionen und Kontingenzen matchen nicht ○​ Kontakt Kondition: Befolgung von Regeln → signifikanter Verlust ○​ Instruktionskontrolle Art von regelgesteuertes Verhalten Regeln als Funktionsveränderte Events ​ Änderung der Art von diskriminativen Reizen → verändert Kontrolle des Verhalten ○​ devaluiert oder etabliert diskriminative Reize (sehr einflussreich) ○​ beeinflusst Beziehung zwischen Stimuli und Verhalten ​ Instruktionen können funktionsverändernde Events sein ○​ Etablieren SDs → wahrscheinlicher eine gewisse Reaktionen zu sehen ​ Erschaffung von komplexeren Situationen durch Regeln möglich ○​ konditionierte Diskrimination Befolgung von Regeln und Kombinationskontrolle ​ Verhalten unter Kontrolle mehrerer verschiedene Hinweisreize Lowenkron (1999): Probleme der Verhaltensanalyse von Regeln ​ Wie haben Regeln Effekte nach einer Verzögerung ​ Wie das Event spezifiziert werden kann durch eine bekannte Regel ​ Wie das spezifizierte Event eine spezifische Reaktion hervorruft 10 Verbales Verhalten → Verhaltensökologie: Verwandtschaft mit Signalkommunikation Sprache und Verbales Verhalten ​ Verbales Verhalten: bezieht sich auf das, was wir tun mit Worten (Sprechen, Schreiben, Signalisieren, Gestik) ○​ Chomsky-Skinner-Kontroverse ○​ komplexe Sprache nicht durch Imitation lernbar, Struktur angeboren (Linguist) ​ Entwicklung von Grammatik durch Kontakt mit sozialen Umfeld ○​ lernbar durch Imitation und Erfahrung (Skinner) ○​ eigene Verhaltensdomäne: Selektionsbedingungen (Erziehung) ​ können anders sein (Vergleich zu anderen Verhalten) ​ Korrespondenz zwischen Tun & Sagen ○​ Verhaltensselektionsprozesse ​ Lee (1918): Sprache erschwert Umwelt-Verhalten-Beziehungen ○​ Struktur und Funktion (Verhaltensbeeinflussung) Sprache Verbales Verhalten Sprechen und andere Arten der Die Ausführung des Sprechers und die Kommunikation Umgebungskonditionen, welche die ​ Verhalten Ausführung etablieren und aufrechterhalten ​ linguistische Angewohnheiten ​ beschäftigt sich mit der Funktion, ​ mentale Regeln was wir mit den Worten machen ​ kulturelles Phänomen (sprechen, schreiben, signalisieren) ​ Vokabular, Syntax und Bedeutung → Reizkontrolle + regelgesteuert Verbales Verhalten ​ verbales, geschriebenes oder signalisiertes Verhalten eines Sprechers, Schreibers oder Kommunikatör ​ wirkt auf den Zuhörer, Leser oder Beobachter, welcher die Verstärkung der verbalen Ausführung in einer bestimmten Situation ermöglicht ○​ Regulation durch soziale Konfigurationen ​ abkürzen von Selektionsprozessen ​ Kontingenzstrukturen etabliert ohne sie zu erfahren ​ schnell & dynamisch ​ Kontingenzstrukturen entstehen über Empfänger ​ Sprache: spezifisch für bestimmte Operants ​ indirekte Einflussnahme auf die Umgebung ○​ non-verbales Verhalten → direkte und automatische Konsequenzen ○​ räumlich und zeitlich Verhalten beeinflussen → Empfänger unabhängig ​ soziale Kontingenzen: komplex, subtil, flexibel Arten ​ Sprechen ​ Gesten, Signale ​ Mimik ○​ konstanten und durchdringenden Effekt auf andere → universelle Symbole ​ Schreiben ​ Verhaltensanalytiker: Klassifikation nach Funktion Sprechen, Zuhören und verbale Gemeinschaft ​ Funktionsunterschied zwischen Sprecher und Empfänger ​ Skinner: Empfänger - regelgesteuert, Sprecher - Ausführung des verbalen Verhaltens ○​ beeinflusst andere ○​ Ziel: Kostenersparnis → Bitte → reziproker Altruismus ​ regelgesteuertes Verhalten ○​ Beeinflussung des Verhaltens (Empfänger) durch Instruktionen, Ratschläge, Maxime und Gesetze ○​ komplex, diskriminative Stimuli ○​ reguliert durch gleiche Prinzipien, wie govern stimulus control ○​ manche behaupten, dass zusätzliche Prozesse benötigt werden ​ Konsequenzen von verbalen Verhalten vermittelt durch Handlungen anderer ​ Sprechart geformt durch Konsequenzen überliefert durch Empfänger ​ verbal Community: gebräuchliche Art einer Gruppe von Person, die das Verhalten vom Sender verstärkt ○​ selbe Kontingenzstrukturen = selbe Konsequenzen = Kontrolle ​ kulturelle Evolution: Gemeinsamkeiten etablierter Konsequenzen ○​ Vorhersagbarkeit von Konsequenzen (Sicherheitsgefühl) ○​ Analyse der Veränderung durch: Anthropologie, Archäologie, Linguistik Verbale Community ​ soziale Kontexte beeinflussen Art der Sprechweise → Konsequenzen ○​ Funktion von sozialen Kontingenzen ○​ definiert durch verbal community (+ Einfluss durch artifizielle Kommunikation) ○​ funktionale Konfiguration: nutzbar machen auf gewisse Ressourcen ​ Funktion des Sprechens: Aufmerksam machen auf eigenes und Verhalten anderer ​ Attributionen = verbale Strategien, um andere (oder man selbst) mit Worten zu überzeugen → Ressourcen ○​ Self-serving bias und Erwartung von Verstärkung Operant-Funktionen – Kategorien Manding reguliert durch erzeugende Operationen ​ Erzeugen einer Konsequenz, Anforderung ​ beeinflusst Verhalten anderer für bestimmte Konsequenzen für Sender ○​ Befehle, Fragen, Anfragen, Komplimente covered manding ​ Manipulation → Hol mir das Wasser → Ganz schön laut hier (subtiles Signalsystem) Tacting reguliert durch non-verbale diskriminative Stimuli (generell konditionierte Verstärkung) ​ bezogen auf Umgebung, Information des Ist-Zustands ​ korrigierendes Feedback → Der Hörsaal hat viele Plätze Diskrimination von Mands und Tacts ​ gleiche verbale Formulierung kann als Mand und Tact funktionieren ​ Unterschied: Verhalten des Senders reguliert durch… ○​ motivierende Operationen (manding) ○​ nonverbale SD (tacting) ​ Unterscheidung oft nur möglich durch Analyse der Kontingenzen Intraverbale Beziehungen ​ Intraverbales Verhalten: Klasse von verbalen Operants reguliert durch verbale diskriminative Stimuli ○​ Bsp.: Konversationen, E-Mail, Chatten ○​ hat keine point-to-point Korrespondenz ​ verbale Antwort repliziert verbalen Stimulus ○​ Intraverbales Lernen ist Teil vom Lehren ○​ Menschen mit Sprachdefiziten haben Nutzen von intraverbalen Training Echoic Beziehungen ​ point-to-point Korrespondenz zw. Stimulus und Antwort ​ Antwort hat gleiche Modalität wie Stimulus (formale Ähnlichkeit) ​ generalisierte Imitation auf vokaler Dimension ○​ Vorkommen in Neugeborenen beim Erlernen der Sprache ○​ basierend auf Nachahmung von phonetischen Einheiten ○​ Wiederholung von Sprachlauten selbst wird zu einer automatischen Verstärkung für sprachrelevante Artikulationen ​ nicht nur Nachahmung von Geräuschen Textual Beziehungen ​ Klasse von verbalen Reaktionen durch verbale Reize geregelt ​ Übereinstimmung zwischen Stimulus und Reaktion ohne formale Ähnlichkeit ○​ Bsp.: Lesen, Diktat schreiben ○​ Erwachsen: häufiges leise lesen → private Reaktion ○​ beim Aufschreiben: verbale Stimulus → Reaktion Autoklitische Beziehungen ​ verändert Konsequenzen von anderen verbalen Antworten ​ Verbindung mit primären verbalen Einheiten wie Tacts, Mands und Intraverbals Fünf Klassen 1.​ Deskriptiv: Beschreibung einer Beobachtung a.​ “Ich sehe, der Zug kommt” 2.​ Qualifizierend: Veränderung der Art und Weise der Beschreibung 3.​ Quantifizierend: Angabe der Häufigkeit von etwas 4.​ Manipulativ: Änderung der Beeinflussung von Verhaltensweise anderer 5.​ Relational: Aufzeigen einer Beziehung zw. verschiedenen Objekten oder Ereignissen Autoklitische Manding- und Tacting-Klassen (Peterson, 1978) ​ Autoklitisches Manding: Verbaläußerungen, die von motivierenden Operationen (MOs) gesteuert werden, die für den Sprecher verstärkend wirken, um das Mand zu verändern und so die Stimulus-Kontrolle über das Verhalten des Zuhörers zu erhöhen ○​ “Könntest du mir bitte Wasser bringen?” → ersten drei Wörter keine Bedeutung, erhöhen jedoch die Wahrscheinlichkeit der Erfüllung ​ Autoklitisches Tacting: Modifiziert die Stimulus-Kontrolle des Sprechers, um das Verhalten des Zuhörers zu beeinflussen ○​ “Ich bin sicher, dass wir kein Benzin mehr haben.” Formale Analyse der Mand- und Tact-Beziehung ​ Skinner (1957) “Verbal Behavior” Mand-Beziehung ​ Soziale Episode: soziale Interaktion zwischen Sprecher und Zuhörer ​ verknüpfte Kontingenzen: Verhaltenssituationen, in denen kontrollierende Stimuli und Verstärker zwischen den Individuen wechseln; verbale Antwort eines Sprechers kann Reaktion des Zuhörers auslösen, die das Verhalten des Sprechers beeinflusst Tact-Beziehung ​ Verhalten des Zuhörers: hängt vom verbalen Operanten des Sprechers und Umweltstimulus ab ​ Verstärkung von Tact: bei korrekter Beschreibung der Umwelt durch Sprecher → Übereinstimmung zwischen Tact und Umweltstimulus Kontrollierende Variablen für Mand- und Tact-Beziehungen ​ Form der Tact-Antwort: abhängig von einem geeigneten nicht-verbalen Stimulus ​ Verstärkende Operationen: Aufrechterhaltung der Tacts durch generalisierte konditionierte Verstärkung ​ Mand-Antworten: Abhängig von einer “establishing operation” (EO), wie Deprivation; spezifische Verstärkung sorgt für Erhaltung der Mand-Antworten 11 Motivation, Emotion und Kognition 1.​ Selektion durch Konsequenzen ​ Verhalten führt zu Regularitäten ​ zwischen Individuen: einfache – NS → Variation der Organismen ○​ genetisch + Fitnesskonsequenzen = natürliche Selektion ​ innerhalb eines Individuums: komplexer – flexible Anpassung möglich ○​ Koevolution von NS & Verhaltenssteuerungssystemen 2.​ Verhalten wird aktiv produziert 3.​ Verhalten = funktioneller Output des NS ○​ nicht funktional = random ○​ funktional = kontingent verbunden mit Organismus ​ Abschied von auslösergesteuertes Verhalten ​ Organismus produziert Verhalten abhängig von Kontexten Reflexe, Instinkte ​ “fixierte Lösungen” ​ gleich wie Verhalten nach diskreten Hinweisreizen ​ klassische Konditionierung basiert auf bedingten Reflexen ○​ CR sieht anders aus als UR Reflex ○​ CS: Hinweisreiz → Spezialfall: CR Prägung ​ Etablierung der diskriminativen Reizen → Kontextspezifisch fixiert diskriminative Hinweisreize ​ Anpassung ohne erneute Selektionsprozesse ​ antizipatorische Adaption der Verhaltensregulation ​ Grundlage: Fähigkeit Verhalten kontextspezifisch zu selektieren ○​ Selektionskonfiguration zu behalten und auf andere Kontexte zu übertragen → prä-Adaption der Kontexte → Verhaltensinventar: Struktur des Verhaltens (Reiz, Konsequenzen, Aussehen) ​ natürliche Selektion ​ operante Selektion ​ Modellernen ○​ wird weniger aufgrund von Vorselektion durch Medien ○​ sozial und kulturelles Lernen, Imitation ​ Instruktion ​ Einsicht: Analyse der Kontingenzstrukturen ○​ konsistente Rekonstruktion der Kontingenzstrukturen ○​ soziale und nicht soziale Bedingungen ○​ auch Grundlage von Wahrnehmungsprozessen (räuml. Orientierung) ​ aufwendige interne Erzeugung von Hinweisreizen ​ Akteure produzieren Verhalten ohne zu Wissen warum ○​ Wahrnehmung: Konstruktion eigener Szenarie, die günstig ist für Verhaltensstrategie → Warum ist die Rekonstruktion anders als die Wirklichkeit? Antizipatorische Mechanismen ​ Anpassung auf einer “höheren” Ebene können Anpassungen auf einer “niedrigeren” Ebene antizipatorisch vorwegnehmen ○​ Verhaltensanpassung ohne diskrete Selektionseinflüsse MHC-assoziierte Paarungspräferenzen Signale – Immungene → Geruch → Schutz vor Homogenisierung (Regulation der Immunabwehr) Genetische Anpassung Gene können mehrfach vorkommen (Antikörpergene) → konserviert: mehrere Gene mit selben Aussehen, Schutz bei Mutation Der Wasserhaushalt – Fließgleichgewicht ​ generell fehlende Verfügbarkeit → rein physiologische Anpassungen physiologische Regulation des Trinkverhaltens ​ Durst: Menge der Wasseraufnahme nach bestimmter Zeit ​ Wasserdeprivation ist normalerweise nicht erreicht → antizipatorisches Trinken Durst: hydronische Charakteristik ​ angenehm oder unangenehm Wasserdeprivation ​ diskriminativer Hinweisreiz mit negativen Konsequenzen ○​ Vermeidungslernen: vermeidet Wasserdeprivation → vermeidet Hinweisreiz ○​ löst sich von Sensoren → Kontrolle durch inneren erzeugten Hinweisreiz ​ zeitliches nach vorne Lagern = antizipatorisch ​ stabile Bedingungen = nur noch Trinken unter zeitlicher Kontrolle Interpretation ​ Auftreten von Durst: aversiv (S-) ​ Vermeidung von S- verstärkt → negative Verstärkung ​ bei relativ stabiler Umwelt: Auftreten von S- nach bestimmten mittleren zeitlichen Intervall ​ Verstärkerwert des Wassers steigt mit wachsendem Intervall seit letzter Wasseraufnahme → angenäherter fester Intervall-Verstärkerplan ​ Verhaltensmuster der Appetenz (interpretierbar: fixed-interval scallop) wird überlagert bei bspw. Erhöhung der Umgebungstemperatur oder Aufnahme stark salzhaltiger Nahrung MHC-assoziierte prägungsabhängige Paarungspräferenzen ​ primäre Genprodukte des MHC spielen zentrale Rolle in Antigenerkennung und Toleranzinduktion im Rahmen des antizipatorischen Immunsystems der Wirbeltiere ○​ Funktion basieren auf genetischen Variabilität des MHC ○​ Variabilität des MHC ist (in kleinen Populationen) über Generationen kein stabiles Phänomen → Mechanismus, der zu einer Variabilität der MHC-Gene bei Nachkommen führt, würde für diese selektive Vorteile bieten Geruchsreize sind komplexe Signale MHC kongene Inzuchtstämme MHC-assoziierte Paarungspräferenzen bei Mäusen die Zahlen geben die relative Häufigkeit der entsprechenden Wahl an P(Wahl eines diff. MHCs) P(Wahl eines gleichen MHCs) P(diff. MHC) = 0.5 Nachweis H-2 assoziierter Geruchssignale im Verhaltenstest ​ gepoolte Urinproben der untersuchten Stämme ​ trainierte Ratten in einem computerkontrollierten Olfaktometer ​ trainierte Mäuse in einem Y-Labyrinth ​ Transfertests ​ 3 gepoolte Urinproben je untersuchten Stamm ​ Anreicherung der flüchtigen Substanzen auf Aktivkohle ​ Gaschromatographische Analyse 12 Auf dem Weg zu einer Allgemeinen Verhaltenstheorie ​ Gerd Gigerenzer, 2010: gibt keine übergeordnete Theorie, auch keine provisorische ​ Skinner, 1976: Verhalten wird durch äußere Umwelteinflüsse beeinflusst und über Zeit hinweg geformt Selektion durch Konsequenzen Natürliche Operante Kulturelle Selektion Selektion Konditionierung Mechanismus Natürliche Selektion operante Konditionierung Traditionsbildung/ Kommunikation (?) Informationsspeicherung Genetisch Neuronal Sozial/Artefakte (?) Zeitverlauf über Generationen über Situationen über soziale Konfigurationen (?) Anpassung an stabile variable an soziale Umweltbedingungen Umweltbedingungen Umweltbedingungen (?)

Use Quizgecko on...
Browser
Browser