Sachenrecht: Einführung und Grundlagen
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Questions and Answers

Welches der folgenden Gesetze regelt nicht das Sachenrecht in Österreich?

  • Internationales Privatrechts-Gesetz (IPR-Gesetz) (correct)
  • Allgemeines Grundbuchsgesetz (GBG)
  • Wohnungseigentumsgesetz 2002 (WEG 2002)
  • Notwegegesetz

Was wird im Sachenrecht als Numerus clausus bezeichnet?

  • Die freie Gestaltungsfreiheit von dinglichen Rechten durch Privatpersonen.
  • Das Recht, eigene dingliche Rechte zu erfinden.
  • Die Begrenzung der Anzahl und des Inhalts dinglicher Rechte durch das Gesetz. (correct)
  • Die Möglichkeit, bestehende dingliche Rechte beliebig zu erweitern.

Welche Aussage trifft auf den Grundsatz der Spezialität im Sachenrecht zu?

  • Sachenrechte müssen sich immer auf eine klar definierte Einzelsache beziehen. (correct)
  • Sachenrechte können auch an zukünftigen Sachen entstehen.
  • Sachenrechte können auch formfrei übertragen werden.
  • Sachenrechte können sich auf eine Sachgesamtheit beziehen.

Welche Bedeutung hat der Grundsatz der Publizität im Sachenrecht?

<p>Er dient der Rechtssicherheit und Klarheit der Vermögenszuordnung durch Offenkundigkeit. (A)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter dem Begriff Kausalität im Kontext der Übertragung von Sachenrechten?

<p>Die Notwendigkeit eines gültigen Titels für die Übertragung eines Sachenrechts. (D)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Grundsatz prior tempore, potior iure im Sachenrecht?

<p>Das Recht, das zuerst entstanden ist, hat Vorrang. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage entspricht der Definition einer Sache im Sinne des § 285 ABGB?

<p>Alles, was von der Person unterschieden ist und zum Gebrauch der Menschen dient. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf Tiere im Sinne des Sachenrechts zu?

<p>Tiere sind keine Sachen und werden durch besondere Gesetze geschützt. (D)</p> Signup and view all the answers

Was kennzeichnet öffentliches Gut im Unterschied zu Privatgut?

<p><em>Öffentliches Gut</em> dient dem Gemeingebrauch und unterliegt besonderen Regeln. (A)</p> Signup and view all the answers

Nach welchem Kriterium werden Sachen in beweglich und unbeweglich eingeteilt?

<p>Nach der Möglichkeit, sie ohne Substanzverletzung zu versetzen. (C)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter einem Superädifikat?

<p>Ein Bauwerk, das fest mit dem Boden verbunden ist, aber nicht auf Dauer errichtet werden soll. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das entscheidende Kriterium für die Einteilung in verbrauchbare und unverbrauchbare Sachen?

<p>Ob die Nutzung der Sache zu ihrer Zerstörung führt. (E)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Kriterium für die Einteilung teilbarer und unteilbarer Sachen?

<p>Ob die Zerlegung entweder gar nicht oder nur mit merklicher Wertminderung möglich ist. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Optionen stellt ein Beispiel für eine Gesamtsache dar?

<p>Ein Unternehmen mit Warenlager und Betriebsausstattung. (D)</p> Signup and view all the answers

Was kennzeichnet Zubehör im sachenrechtlichen Sinne?

<p>Sachen, die dem Gebrauch der Hauptsache dienen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über Früchte im sachenrechtlichen Sinne ist korrekt?

<p><em>Früchte</em> sind bis zur Absonderung sonderrechtsunfähig. (B)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet Besitz im rechtlichen Sinne gemäß § 309 ABGB nicht?

<p>Eine rechtliche Berechtigung zur Innehabung der Sache. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Unterschied zwischen Sachbesitz und Rechtsbesitz?

<p><em>Sachbesitz</em> bedeutet die Innehabung einer körperlichen Sache mit Besitzwillen, <em>Rechtsbesitz</em> die Innehabung einer Sache, so als ob dazu berechtigt. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf den Begriff des Besitzdieners zu?

<p>Der Besitzdiener übt den Besitz für einen anderen aus, ohne eigenen Besitzwillen. (A)</p> Signup and view all the answers

Worin unterscheidet sich Naturalbesitz von Buch Besitz?

<p><em>Naturalbesitz</em> setzt tatsächliche Verfügungsmacht voraus, <em>Buchbesitz</em> entsteht durch Eintragung im Grundbuch. (C)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter _Teilbesitz`?

<p>Besitz an Zubehör oder selbstständigen Bestandteilen einer Hauptsache. (C)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Begriff Rechtmäßigkeit im Zusammenhang mit der Qualifikation des Besitzes?

<p>Dass der Besitz auf einem gültigen Titel beruht. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf den Begriff Redlichkeit im Zusammenhang mit Besitz zu?

<p>Redlichkeit erfordert, dass der Besitzer einen guten Glauben an seine Berechtigung zum Besitz hat. (B)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter Echtheit des Besitzes?

<p>Dass der Besitz nicht durch Gewalt, List oder sonstige unlautere Mittel erlangt wurde. (C)</p> Signup and view all the answers

Was kennzeichnet einen dreifach qualifizierten Besitz?

<p>Er ist rechtmäßig, redlich und echt. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Handlungen ist nicht geeignet, Besitz zu erwerben?

<p>Annahme eines Schenkungsangebots (A)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter Übergabe durch Erklärung (traditio brevi manu)?

<p>Die einvernehmliche Vereinbarung, dass der Erwerber, der die Sache bereits innehat, nun Besitzer sein soll. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Besitzkonstitut (constitutum possessorium) im Sachenrecht?

<p>Nur eine Übereignung einer Sache, wobei der Veräußerer die Sache in Händen behält. (A)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt die Besitzanweisung?

<p>Die Sache ist bei einem Dritten (C)</p> Signup and view all the answers

Welchen Grundsatz verkörpert die actio publiciana hauptsächlich?

<p>Das Recht des rechtlich vermuteten Eigentümers auf Herausgabe. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf den Besitzschutz nicht zu?

<p>Er setzt ein Verschulden voraus (C)</p> Signup and view all the answers

Unter welcher Bedingung besteht Selbsthilfe gemäß § 344 ABGB?

<p>Wenn staatliche Hilfe zu spät käme. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Klage ist auf Beseitigung des erfolgten Eingriffes + Wiederherstellung des letzten Besitzstandes gerichtet?

<p>Die Besitzentziehungsklage (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist die wesentliche Rechtsfolge einer erfolgreichen Besitzstörungsklage?

<p>Die Wiederherstellung des letzten ruhigen Besitzstandes. (D)</p> Signup and view all the answers

Was kennzeichnet das Eigentum im Sinne des § 353 ABGB?

<p>Es ist ein absolutes und umfassendes Herrschaftsrecht über eine Sache. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf den Eigentumsbegriff des ABGB zu?

<p>Eigentum kann im <strong>objektiven</strong> Sinn verstanden werden. (C)</p> Signup and view all the answers

Was regelt § 364 Abs 1 ABGB im Wesentlichen?

<p>Die Beschränkung der Ausübung des Eigentumsrechtes zum Schutz anderer und des Gemeinwohls. (A)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter Miteigentum im Sinne des Sachenrechts?

<p>Das Eigentum mehrerer Personen an einer ungeteilten Sache nach Quoten. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Handlungen bedürfen der Zustimmung aller Miteigentümer?

<p>Die Verfügung über das gemeinsame Recht. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist das grundlegende Prinzip bei der Aufteilung von Nutzungen und Lasten im Miteigentum?

<p>Sie werden grundsätzlich entsprechend den Anteilen aufgeteilt. (B)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter außerordentlicher Verwaltung im Kontext des Miteigentums?

<p>Maßnahmen, die über die ordentliche Verwaltung hinausgehen und erhebliche Kosten verursachen. (D)</p> Signup and view all the answers

Unter welchen Voraussetzungen kann ein Miteigentümer die Aufhebung der Gemeinschaft verlangen?

<p>Grundsätzlich jederzeit, sofern keine Unzeit oder ein Teilungsverbot entgegensteht. (D)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie einen Modus, der einen derivativen Eigentumserwerb von unbeweglichen Sachen bewirkt?

<p>Die Intabulation im Grundbuch. (C)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie ein Beispiel für den originären Eigentumserwerb?

<p>Ersitzung (B)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Elemente ist für den gutgläubigen Erwerb beweglicher Sachen erforderlich?

<p>Redlichkeit des Erwerbers (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der drei im Gesetz genannten besonderen Erwerbsformen (§ 367 ABGB) ermöglicht einen gutgläubigen Erwerb?

<p>Öffentliche Versteigerung (B)</p> Signup and view all the answers

In welchem Teil des ABGB ist das Sachenrecht hauptsächlich geregelt?

<p>Im zweiten Teil, der sich mit Sachenrechten befasst. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf die Beziehung zwischen Schuldrecht und Sachenrecht zu?

<p>Das Schuldrecht befasst sich mit Rechtsverhältnissen zwischen Personen, das Sachenrecht mit Rechtsverhältnissen an Sachen. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen dinglichen und obligatorischen Rechten?

<p>Dingliche Rechte sind absolute Rechte, die gegenüber jedermann wirken, während obligatorische Rechte relative Rechte sind, die nur zwischen den Vertragsparteien wirken. (D)</p> Signup and view all the answers

Welcher Grundsatz des Sachenrechts wird durch die Notwendigkeit der Eintragung ins Grundbuch bei unbeweglichen Sachen verwirklicht?

<p>Das Publizitätsprinzip. (C)</p> Signup and view all the answers

Warum ist der Grundsatz der Spezialität im Sachenrecht von grosser Bedeutung?

<p>Er stellt sicher, dass jedes Sachenrecht sich nur auf eine bestimmte, individualisierte Sache bezieht. (B)</p> Signup and view all the answers

Was impliziert der Grundsatz der Kausalität im Kontext der Eigentumsübertragung?

<p>Dass die Eigentumsübertragung nur gültig ist, wenn ein gültiges Verpflichtungsgeschäft (Titel) vorliegt. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt den subjektiven Sachenrechtsbegriff am besten?

<p>Das subjektive Recht einer Person in Bezug auf eine Sache, also das Eigentumsrecht. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen trifft auf den Begriff 'Sache' im juristischen Sinne am ehesten zu?

<p>Sachen sind alle Dinge, die von Personen verschieden sind und dem Gebrauch der Menschen dienen. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie werden Tiere im österreichischen Sachenrecht behandelt?

<p>Tiere sind keine Sachen, werden aber durch besondere Gesetze geschützt und sachenrechtliche Vorschriften sind analog anwendbar. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf 'öffentliches Gut' im Sinne des Sachenrechts zu?

<p>Es dient dem Gemeingebrauch und unterliegt öffentlich-rechtlichen Nutzungsrechten, wobei privatrechtliche Normen grundsätzlich anwendbar bleiben. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist das massgebliche Kriterium zur Unterscheidung zwischen beweglichen und unbeweglichen Sachen?

<p>Die Möglichkeit der körperlichen Versetzung ohne Substanzverletzung. (B)</p> Signup and view all the answers

Was kennzeichnet ein Superädifikat im Sachenrecht?

<p>Ein Bauwerk, das fest mit dem fremden Boden verbunden ist, aber nicht in der Absicht errichtet wurde, dauernd darauf zu bleiben, und somit rechtlich als beweglich gilt. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt den Zweck der Einteilung von Sachen in verbrauchbar und unverbrauchbar am besten?

<p>Sie ist hauptsächlich für die Unterscheidung relevant, ob ein Substanzverlust durch die Nutzung eintritt. (A)</p> Signup and view all the answers

Warum ist die Unterscheidung zwischen teilbaren und unteilbaren Sachen im Sachenrecht relevant?

<p>Weil sie eine Rolle bei der Aufteilung im Miteigentum und im Schuldrecht spielt. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Optionen entspricht am ehesten dem Begriff 'Gesamtsache'?

<p>Eine Sammlung von Büchern in einer Bibliothek. (D)</p> Signup and view all the answers

Unter welchen Voraussetzungen kann Zubehör eines Grundstücks rechtlich vom Grundstück getrennt behandelt werden?

<p>Durch eine entsprechende Vereinbarung oder Änderung der Widmung, wodurch die Zubehöreigenschaft aufgehoben wird. (D)</p> Signup and view all the answers

Was passiert mit Früchten, solange sie noch mit der Muttersache verbunden sind?

<p>Sie sind nicht selbstständig und teilendes rechtliche Schicksal der Muttersache. (D)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet 'Innehabung' im Kontext des Besitzes?

<p>Die tatsächliche Sachherrschaft einer Person über eine Sache, oft als 'corpus possessionis' bezeichnet. (D)</p> Signup and view all the answers

Welches Element ist erforderlich, damit Innehabung als Besitz im rechtlichen Sinne qualifiziert wird?

<p>Der Besitzwille (animus possidendi). (D)</p> Signup and view all the answers

Was unterscheidet einen Besitzmittler von einem Besitzdiener?

<p>Der Besitzmittler hat ein selbstständiges Besitzrecht, während der Besitzdiener weisungsgebunden ist. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Hauptunterschied zwischen Naturalbesitz und Buchbesitz?

<p>Naturalbesitz setzt tatsächliche Sachherrschaft voraus, Buchbesitz entsteht durch Eintragung im Grundbuch. (A)</p> Signup and view all the answers

Wie ist Teilbesitz im Sachenrecht definiert?

<p>Der Besitz eines bestimmten abgegrenzten Teils einer Sache. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Bedingung muss für die Rechtmäßigkeit des Besitzes erfüllt sein?

<p>Der Besitzer muss einen gültigen Titel (Rechtsgrund) zum Besitz haben. (A)</p> Signup and view all the answers

Was kennzeichnet einen redlichen Besitzer im Sinne des Sachenrechts?

<p>Er hat einen guten Glauben an seine Berechtigung zum Besitz. (A)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet es, wenn ein Besitz als 'echt' qualifiziert wird?

<p>Dass der Besitz nicht durch Gewalt, List, Heimlichkeit oder Bittleihe erlangt wurde. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der genannten Kombinationen von Eigenschaften kennzeichnet einen dreifach qualifizierten Besitz?

<p>Rechtmäßig, redlich, echt. (D)</p> Signup and view all the answers

Auf welche Art kann Besitz an einer Sache nicht erworben werden?

<p>Durch reinen Diebstahl. (B)</p> Signup and view all the answers

In welcher Situation liegt eine Übergabe durch Erklärung (traditio brevi manu) vor?

<p>Wenn der Erwerber die Sache bereits aufgrund eines anderen Rechtsverhältnisses innehat und nun auch Besitz ergreift. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielt der Publizitätsgrundsatz beim derivativen Erwerb von Eigentum?

<p>Er wird durch die Übergabe (körperlich oder durch Zeichen) oder durch die Eintragung im Grundbuch gewahrt. (B)</p> Signup and view all the answers

Was setzt die actio publiciana nach § 372 ABGB voraus?

<p>Sie setzt rechtmäßigen, redlichen und echten Besitz voraus. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Handlungen sind im Rahmen des Besitzschutzes erlaubt?

<p>Gestattet ist nur die Selbsthilfe, wenn obrigkeitliche Hilfe zu spät käme und nur in bestimmten Grenzen. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist das primäre Ziel einer Besitzstörungsklage?

<p>Die Wiederherstellung des letzten ruhigen Besitzstandes. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie wird das Eigentumsrecht im ABGB charakterisiert?

<p>Als die Befugnis, mit einer Sache nach Willkür zu schalten und jeden anderen davon auszuschließen, soweit die Gesetze nicht entgegenstehen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf die durch § 364 ABGB geregelten Immissionen zu?

<p>Sie beziehen sich auf Einwirkungen von einem Grundstück auf ein anderes, die das ortsübliche Maß überschreiten und die Benutzung wesentlich beeinträchtigen. (C)</p> Signup and view all the answers

Bei welchen Entscheidungen im Rahmen einer Miteigentümergemeinschaft ist Einstimmigkeit erforderlich?

<p>Bei Verfügungen über die Sache als Ganzes. (B)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man im Kontext des Miteigentums unter 'ordentlicher Verwaltung'?

<p>Maßnahmen, die zur Erhaltung und Nutzung der Sache im üblichen Rahmen erforderlich sind. (B)</p> Signup and view all the answers

Unter welchen Bedingungen kann ein einzelner Miteigentümer die Aufhebung der Gemeinschaft verlangen?

<p>Nur aus wichtigem Grund, wenn die Fortsetzung der Gemeinschaft unzumutbar ist. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Voraussetzungen ist notwendig für den derivativen Erwerb von Eigentum an einer Liegenschaft?

<p>Einigung, Titel und Modus (Eintragung ins Grundbuch). (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage zum originären Eigentumserwerb trifft zu?

<p>Er findet unabhängig vom Recht eines Vormannes statt. (A)</p> Signup and view all the answers

Welches Element ist für den gutgläubigen Erwerb beweglicher Sachen gemäß § 367 ABGB erforderlich?

<p>Redlichkeit des Erwerbers, Entgeltlichkeit des Erwerbsgeschäfts und Vorliegen einer der im Gesetz genannten Erwerbsarten. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der nachfolgenden Sachverhalte ermöglicht keinen gutgläubigen Erwerb einer beweglichen Sache?

<p>Die Sache wurde durch Schenkung erworben. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über das Verhältnis von §§ 364 und 364a ABGB ist zutreffend?

<p>§ 364a ABGB modifiziert die Rechtsfolgen des § 364 ABGB, indem er bei bestimmten Einwirkungen einen Ausgleichsanspruch anstelle eines Unterlassungsanspruchs gewährt. (C)</p> Signup and view all the answers

Was kennzeichnet den Unterschied zwischen einer Dienstbarkeit und einer Reallast?

<p>Eine Reallast verpflichtet zu einem positiven Tun, wohingegen eine Dienstbarkeit ein Dulden oder Unterlassen vorsieht. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt die Funktion des Grundbuchs am zutreffendsten?

<p>Es dient der Schaffung von Rechtssicherheit und Transparenz im Liegenschaftsverkehr. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist die rechtliche Konsequenz, wenn ein Bauwerk ohne Belassungsabsicht auf fremdem Grund errichtet wird?

<p>Es entsteht ein Superädifikat, welches als bewegliche Sache behandelt wird. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über das Recht des Miteigentümers auf Benützung der gemeinsamen Sache trifft nicht zu?

<p>Ein Miteigentümer darf ohne Zustimmung der anderen Miteigentümer bauliche Änderungen vornehmen, solange diese seinen Anteil nicht übersteigen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Handlungen stellt eine außerordentliche Verwaltung im Sinne des Miteigentums dar?

<p>Der Abbruch eines baufälligen Nebengebäudes, um Gefahren abzuwenden. (A)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter dem Publizitätsprinzip im Sachenrecht?

<p>Die Notwendigkeit, sachenrechtliche Verhältnisse für Dritte erkennbar zu machen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf die actio confessoria nicht zu?

<p>Sie kann vom Eigentümer des belasteten Grundstücks erhoben werden. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Bedeutung hat das Prinzip der Spezialität im Sachenrecht?

<p>Es fordert, dass sich dingliche Rechte nur auf konkret bestimmte einzelne Sachen beziehen können. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Elemente sind für den derivativen Eigentumserwerb an einer beweglichen Sache erforderlich?

<p>Titel, Modus und die dingliche Berechtigung des Vormannes. (C)</p> Signup and view all the answers

Unter welchen Umständen kann ein gutgläubiger Erwerb trotz fehlender dinglicher Berechtigung des Vormannes stattfinden?

<p>Wenn der Erwerber auf den äußeren Anschein vertrauen durfte und eine der drei besonderen Erwerbsformen des § 367 ABGB vorliegt. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen zum Verhältnis von Eigentum und Besitz trifft zu?

<p>Besitz ist die tatsächliche Gewalt über eine Sache, während Eigentum das dingliche Recht an ihr ist. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über die Rechtsfolgen der Einverleibung im Grundbuch ist korrekt?

<p>Sie bewirkt den Eigentumsübergang bei Liegenschaften und ist Voraussetzung für den gutgläubigen Erwerb. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist die grundlegende Voraussetzung für die Entstehung eines Superädifikats?

<p>Das Fehlen einer Belassungsabsicht des Erbauers und ein bestimmtes Nutzungsrecht. (B)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Begriff 'Rangordnung' im Zusammenhang mit dem Grundbuchsrecht?

<p>Die rechtliche Priorität mehrerer dinglicher Rechte an einer Liegenschaft. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt den Unterschied zwischen originärem und derivativem Eigentumserwerb korrekt?

<p>Beim originären Erwerb entsteht das Recht unabhängig vom Recht eines Vormannes, während es beim derivativen Erwerb vom Vormann abgeleitet wird. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über die Bedeutung des 'Titels' beim Eigentumserwerb ist richtig?

<p>Der Titel ist der rechtliche Grund (z.B. Kaufvertrag), der die Eigentumsübertragung rechtfertigt. (D)</p> Signup and view all the answers

Inwiefern unterscheidet sich die Rechtsstellung des Vorbehaltskäufers von der eines bloßen Mieters?

<p>Der Vorbehaltskäufer hat ein Anwartschaftsrecht auf den Eigentumserwerb, das übertragbar und pfändbar ist. (B)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter einem “beschränkt persönlichen“ Recht?

<p>Ein dingliches Recht, das auf einen bestimmten Personenstamm beschränkt ist, und damit nicht vererblich (B)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Besitz

Innehabung (Gewahrsame) und eigener Besitzwille.

Einfache Sachen

Natürliche oder künstliche Einheit, die nur durch völlige Zerstörung zerlegt werden könnte.

Spezialität

Sachenrechte bestehen an bestimmten Einzelsachen.

Publizität

Vermögenszuordnung; Schutz des redlichen Verkehrs; Einhaltung des Modus bei Übertragung.

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Numerus Clausus

Dingliche Rechte sind gesetzlich bestimmt.

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Kausalität

Übertragungsakte bedürfen eines gültigen Titels.

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Priorität

Die zeitliche Reihenfolge dinglicher Verfügungsgeschäfte.

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Innehabung (Corpus)

Die Macht über eine Sache.

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Besitzwillen (Animus)

Wille, eine Sache als die eigene zu behalten.

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Besitz Funktion

Keine Zuordnungsfunktion, kein Sachenrecht.

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Objekte des Besitzes

Körperliche oder unkörperliche Sache.

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Sachbesitz

Innehabung einer Sache mit Besitzwillen.

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Rechtsbesitz

Innehabung einer Sache als Berechtigter.

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Naturalbesitz

Sach-/Rechtsbesitz mit Gewahrsame.

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Buchbesitz

Besitz durch Eintragung im Grundbuch.

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Besitzmittler

Besitzwille liegt vor; Sache wird für den Sachbesitzer verwahrt.

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Besitzdiener

Keine selbstständige Sachherrschaft, Weisungsgebunden.

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Rechtmäßigkeit

Ersichtlich auf tauglichem Rechtsgrund.

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Redlichkeit

Glaube an die Berechtigung zum Besitz.

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Echtheit

Nicht durch Gewalt, List, oder Bitten erlangt.

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Derivativer Besitzerwerb

Zweiseitiger Akt.

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Originärer Besitzerwerb

Einseitiger Akt.

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Körperliche Übergabe

Körperliche Übergabe von Hand zu Hand

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Übergabesurrogate

Übergabe durch Zeichen statt körperlich

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Besitzauflassung

Bisheriger Besitzer gibt jeden Besitz auf

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Besitzkonstitut

Eintritt einer anderen Position zum Besitzer

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Besitzanweisung

Veranlassung eines Dritten, für den Erwerber zu besitzen

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Bildung des Besitzwillen

natürlicher (nicht rechtsgeschäftlicher) Vorgang

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Dereliktion

Der Verlust von Besitz - Inhabung und Wille.

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Besitzschutz

Der Besitz

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Voraussetzungen Besitzklage

Nachweis des letzten (ungestörten) Besitzstandes

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Qualifikationen des Besitzes

Rechtmäßigkeit besitzt. auf tauglichem Rechtsgrund (Titel)

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Besitzklage

Klage: ist ein Rechtsbehelf, um die Verhältnisse, die durch eigenmächtige Eingriffe in einen Besitzstand entstanden sind, rasch wieder zu ordnen.

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Eigentum

Umfassendes Herrschaftsrecht an einer Sache.

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Eigentum im objektiven Sinn

Alles, was jemandem zugehört.

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Eigentum im subjektiven Sinn

Befugnis, mit der Substanz und den Nutzungen einer Sache nach Willkür zu schalten.

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Wichtige Unterscheidungen,

nach dem Bezugsobjekt

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Miteigentum

beschreibt das Spannungsverhältnis

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Miteigentum

auf der einen Seite ist Anteilsverfügung

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zwischen diesen Gegenpolen liegt

Differenzierung: liegt die Verwaltung: §§ 833 ff ABGB

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wichtige Veränderungen

außerordentliche Verwaltung

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Wohnungseigentum

aufspaltbare Nutzungsbefugnisse

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Eigentum

Eine Sache, die jemandem gehört

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Eigentum

Das Rechtliche des Sachbegriffs

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Redlichkeit

Grundvorraussetztung des gutgläubigen Erwerbs

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gutgläubiger Mobiliarerwerb

Vertrauen (idR) Eigentümerstellung des Veräusserers

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Study Notes

Okay, hier sind detaillierte Lernnotizen zum Sachenrecht:

Einführung in das Sachenrecht

  • Die Vorlesung zum Sachenrecht (Teil 1) wird von Univ.-Prof. Dr. Ulfried Terlitza gehalten.
  • Termine:
  • 08.10.: Grundlagen
  • 15.10.: Sachen (ggf. online)
  • 22.10.: Besitz + Besitzschutz
  • 29.10.: Eigentum + Miteigentum
  • 05.11.: Eigentumserwerb I
  • 12.11.: Eigentumserwerb II und -verlust
  • Teil 2 der Vorlesung wird von Prof. Dr. Monika Hinteregger ab dem 06.11. gehalten.

Relevante Lehrbücher

  • Iro/Riss, Bürgerliches Recht IV – Sachenrecht (2023)
  • Welser/Kletečka, Grundriss des bürgerlichen Rechts I15 (2018), Sachenrecht: 259 ff.
  • Riedler, Zivilrecht V – Sachenrecht (2022)
  • Perner/Spitzer/Kodek, Bürgerliches Recht (2022)

Kommentarliteratur

  • Fenyves/Kerschner/Vonkilch (Hrsg), Klang-Kommentar zum ABGB3, §§ 285-352 (2011), §§ 353-379 (2011), §§ 380-446 (2018), §§ 447-530 (2016), §§ 825-858 (2022).
  • Klang (Hrsg), Kommentar zum ABGB II² (1950)
  • Kletečka/Schauer (Hrsg), ABGB-ON (2010; online 15.7.2024)
  • Schwimann/Kodek (Hrsg), ABGB Praxiskommentar III5 (2020), IV5 (2018), BauRG (2022)
  • P. Bydlinski/Perner/Spitzer (Hrsg), Kurzkommentar zum ABGB7 (2023) [,,КВВ"]
  • Rummel/Lukas/Geroldinger (Hrsg), Kommentar zum ABGB4, Teilbände §§ 285-446 (2016), §§ 447-530 (2024), §§ 825-858 (2015).

Rechtsgrundlagen des Sachenrechts im ABGB

  • Das Sachenrecht ist im ABGB im Institutionensystem unter res (Sachenrecht) zu finden.
  • Das ABGB ist unterteilt in:
  • Einleitung (§§ 1-14)
  • Von dem Personenrechte (§§ 15-284h)
  • Von dem Sachenrechte (§§ 285-1341).
  • Sachen und rechtliche Einteilung (§§ 285-308)
  • Von den dinglichen Rechten (§§ 309-858) à Sachenrecht (Achtung: Erbrecht!)
  • Von den persönlichen Sachenrechten (§§ 859-1341) à Schuldrecht.
  • Gemeinschaftliche Bestimmungen (§§ 1342-1503)

Schuldrecht vs. Sachenrecht

  • Schuldrecht: Recht der Güterbewegung (Beziehungsnormen).
  • Verträge und sonstige Rechtsgeschäfte.
  • Gesetzliche Schuldverhältnisse: Schadenersatz, Bereicherung, GoA.
  • Relative Rechte (Forderungsrechte, Ansprüche).
  • Sachenrecht: Recht der Güterzuordnung (Zuordnungsnormen).
  • Rechtsverhältnisse an Sachen.
  • Herrschaftsrechte (Beherrschung, Verfügung).
  • Dingliche Rechte, absolute Rechte.
  • Prototyp: Eigentum (= dingliches Vollrecht).
  • Sachenrecht im objektiven und subjektiven Sinne.

Sachenrecht – Im ABGB

  • Sachen und ihre rechtliche Einteilung (§§ 285-308)
  • Dingliche Rechte:
  • Besitz (§§ 309-352)
  • Eigentum (§§ 353-446)
  • Pfandrecht (§§ 447-471)
  • Dienstbarkeiten (Servituten) (§§ 472-530)
  • Miteigentum (Rechtsgemeinschaft) (§§ 825-858)
  • Gemeinschaftliche Bestimmungen: Ersitzung (§ 1451 ff)

Sachenrecht – In Sondergesetzen

  • Allgemeines Grundbuchsgesetz (GBG), BGBI 1955/39 idF BGBI I 2020/81
  • Wohnungseigentumsgesetz 2002 (WEG 2002), BGBI I 2002/70 idF BGBI I 2024/92
  • Baurechtsgesetz, RGBI 1912/86 idF BGBI I 2012/30
  • Notwegegesetz, RGBI 1896/140 idF BGBI I 2003/112
  • Eisenbahn-Enteignungsentschädigungsgesetz, BGBI 1954/71 (WV) idF BGBI I 2010/111

Grundsätze des Sachenrechts

  • Numerus clausus:
  • Typenbeschränkung: Keine privatautonome Gestaltungsfreiheit.
  • Vgl. § 308 ABGB: Eigentum, Pfand, Dienstbarkeit (Besitz?).
  • Reallasten (vgl. § 530 ABGB, GBG).
  • Sondergesetzlich: Wohnungseigentum (WEG 2002), Baurecht (BauRG), Bergwerksberechtigung (§§ 22, 40 MinroG).
  • Typenzwang: Zwingende gesetzliche Inhaltsfestlegung.
  • Sachenrecht = zwingendes Recht?
  • Nur sehr beschränkte Gestaltungsmöglichkeiten.
  • Publizität:
  • Rechtssicherheit und Klarheit der Vermögenszuordnung.
  • Offenkundigkeit des Bestehens von Sachenrechten.
  • Bewegliche Sachen: Besitz (mit zT deutlichen Einschränkungen).
  • Unbewegliche Sachen: Grundbuch.
  • Offenkundigkeit der Übertragung von Sachenrechten.
  • Einhaltung des gesetzlich vorgesehenen Modus:
  • Bei beweglichen Sachen: idR Übergabe (§ 426 ABGB), aber uU auch Übergabe durch Erklärung ausreichend.
  • Bei unbeweglichen Sachen: Intabulation (§ 431 ABGB).
  • Spezialität:
  • Sachenrechte bestehen stets an bestimmten Einzelsachen.
  • Sachgesamtheit als solche kann nicht Gegenstand des Sachenrechts sein.
  • zB keine „Generalhypothek“.
  • Diskussion über „Gesamtbaurecht".
  • Daher auch Übertragung von Sachen nur einzeln zulässig, aber bei Gesamtsachen uU auch symbolische Übergabe möglich.
  • Achtung: Erbrecht (§§ 546, 547 ABGB!)!
  • Kausalität:
  • Übertragungsakte bedürfen stets eines gültigen Titels.
  • Prinzip der kausalen Tradition (vgl. nur § 380 ABGB).
  • Zweiaktigkeit des sachenrechtlichen Rechtserwerbs.
  • Dingliches Rechtsgeschäft (vgl. § 425 ABGB).
  • v.a. bei rechtsgeschäftlichen Verfügungen:
  • Bereits anfängliches Fehlen oder nachträglicher Wegfall (mit sachenrechtlicher ex tunc-Wirkung) des Titelgeschäfts.
  • Übertragung sachenrechtlicher Position scheitert.
  • Gilt ganz allgemein für Verfügungsgeschäfte, auch für schuldrechtliche (zB Zession).
  • Priorität:
  • prior tempore, potior iure.
  • Entscheidend ist stets die zeitliche Reihenfolge des dinglichen Verfügungsgeschäfts.
  • Z.B. im Falle von Doppelveräußerungen.
  • § 430 ABGB für bewegliche Sachen.
  • § 440 ABGB (und § 29 Abs 1 GBG) für unbewegliche Sachen.
  • Siehe auch das bücherliche Rangprinzip.

Der Sachbegriff

  • Im Sinne des § 285 ABGB ist eine Sache, die von einer Person unterschieden werden kann und dem menschlichen Gebrauch dient.
  • Ein weiter Sachbegriff erfasst neben körperlichen auch unkörperliche Sachen (z.B. Rechte).
  • Herrschaftsrechte können sich in der Regel nur auf körperliche Sachen beziehen.
  • Sachen lassen sich vielfältig einteilen: körperlich/unkörperlich, beweglich/unbeweglich, öffentlich/privat, teilbar/unteilbar, schätzbar/unschätzbar, herrenlos.

Anwendungsfälle zum Sachbegriff

  • BGH 09.11.1993, VI ZR 62/93, NJW 1994, 127: Tiefkühlsperma? Im konkreten Fall kam es aufgrund eines Kommunikationsfehlers zur Vernichtung des Tiefkühlspermas durch B. Welche rechtlichen Implikationen ergeben sich aus diesem Fall?
  • EuGH Rs C-203/99 (Henning Veedfald gegen Århus Amtskommune), Slg 2001 I-03569: Transplantationsniere? Der Kläger sollte sich am 21.11.1990 im Krankenhaus Skejby einer Nierentransplantation unterziehen. Die Niere wurde dem Spender, dem Bruder des Klägers, entnommen und für die Transplantation vorbereitet, indem sie mit einer dazu bestimmten Perfusionsflüssigkeit durchgespült wurde. Diese (im Hause hergestellte) Flüssigkeit war fehlerhaft mit der Folge, dass eine Arteriole der Niere während des Spülvorgangs verstopft wurde und die Niere nicht mehr für eine Transplantation verwendbar war. Welche rechtlichen Implikationen ergeben sich aus diesem Fall?
  • Moore v. The Regents of the University of California (1988): Zellen? Mr. Moore erkrankte an Leukämie. Er gab 1976 seine Einwilligung für eine Operation und die Vernichtung von Gewebe. Im Laufe der Behandlung erkannten die Ärzte, dass Mr. Moore spezielle weiße Blutkörperchen hatte, mit denen ein bestimmtes Protein hergestellt werden konnte. Dies wurde Mr. Moore nicht mitgeteilt. 1983 erteilte Mr. Moore seine Einwilligung, dass an seinem Blut geforscht werden dürfe. Die Ärzte stellten die sog. „Mo-cell line“ her und verwerteten sie kommerziell. 1984 erwarb die Universität das Patent an dieser Zellkultur. Erwarteter Wert des Patents: 3 Milliarden Dollar. 1984 klagt Mr. Moore seinen Anteil am Profit ein. Er bringt vor, er habe Eigentum an seinen Zellen. Welche rechtlichen Implikationen ergeben sich aus diesem Fall?
  • Organtransplantationsgesetz (BGBI I 2012/108): Entnahme von Organen Verstorbener z. Zw. d. Transplantation § 5 (1). „Es ist zulässig, Verstorbenen einzelne Organe zu entnehmen, um durch deren Transplantation das Leben eines anderen Menschen zu retten oder dessen Gesundheit wiederherzustellen. Die Beurteilung und Auswahl der Organe haben entsprechend dem Stand der medizinischen Wissenschaft zu erfolgen. Die Entnahme ist unzulässig, wenn den Ärztinnen/Ärzten eine Erklärung vorliegt, mit der die/der Verstorbene oder, vor deren/dessen Tod, ihr/sein gesetzlicher Vertreter eine Organspende ausdrücklich abgelehnt hat. Eine Erklärung liegt auch vor, wenn sie in dem bei Gesundheit Österreich GmbH geführten Widerspruchsregister eingetragen ist. Die Entnahme darf nicht zu einer die Pietät verletzenden Verunstaltung der Leiche führen."
  • § 5 (4). „Die Entnahme von Organen und Organteilen Verstorbener zum Zwecke der Transplantation hat Vorrang vor der Entnahme von Zellen und Geweben zur Anwendung beim Menschen. Die Verfügbarkeit von Organen und Organteilen Verstorbener zum Zwecke der Transplantation darf nicht durch eine Entnahme von Zellen und Geweben zur Anwendung beim Menschen beeinträchtigt werden.“
  • Tiere sind sind keine Sachen. Vielmehr werden Tiere durch besondere Gesetze geschützt. Die für Sachen geltenden Vorschriften sind auf Tiere nur insoweit anzuwenden, solange keine abweichenden Regelungen bestehen. Siehe dazu (nur) § 1332a ABGB.

Einteilung der Sachen

  • Öffentliches Gut – Privatgut: Dazu später in dieser Vorlesung (Prof. Hinteregger).
  • Öffentliches Gut (§§ 286-288 ABGB): Staats- und Gemeindegut/-vermögen; Gemeingebrauch (öffentlich-rechtliches Nutzungsrecht), grundsätzlich: Anwendbarkeit der privatrechtlichen Normen (§ 290 ABGB), vgl. aber Sonderregelungen zB in AGAG, GUG.
  • Privatgut
  • Bewegliche – unbewegliche Sachen: § 293 ABGB.
  • Bewegliche Sachen (Fahrnis): Kriterium: Versetzbarkeit ohne Substanzverletzung, auch unkörperliche Sachen = idR beweglich (§ 298 ABGB)
  • Unbewegliche Sachen: Liegenschaften (Immobilien), idR samt Baulichkeiten (§ 297), Achtung: Superädifikate! (dazu noch später), idR auch liegenschaftsbezogene Rechte.
  • Bedeutung zB für: Erwerb + Verlust, Ersitzung, Verfügungsverbote, zT auch im Schuldrecht.
  • Bewegliche – unbewegliche Sachen: Nicht selten: gesetzliche Zuordnung, zB: Zugehör unbeweglicher Sachen.
  • § 293 S 2 ABGB = unbeweglich „im rechtlichen Sinne".
  • Nebensachen teilen (idR) Schicksal der Hauptsache.
  • Superädifikate: Fest mit dem (fremden) Boden verbundene Gebäude, aber ohne Absicht, dass sie stets darauf bleiben sollen = bewegliche Sachen (jedoch: Achtung!), vgl. §§ 297, 435 ABGB
  • Zu beiden Fragen noch später
  • Verbrauchbare – unverbrauchbare Sachen: § 301 ABGB
  • Verbrauchbare Sachen: Kriterium: Nutzung führt zu Zerstörung („Verzehrung“),
  • Unverbrauchbare Sachen: Kein Substanzverlust durch Nutzung Bedeutung zB für: Fruchtgenuss, va im Schuldrecht
  • Teilbare – unteilbare Sachen:
  • Teilbare Sachen
  • Unteilbare Sachen: Kriterium: Zerlegung ist entweder gar nicht (faktisch, rechtlich) oder nur mit merklicher Wertminderung möglich.
  • Schätzbare – unschätzbare Sachen:
  • § 303 ABGB
  • Schätzbare Sachen: Kriterium: wirtschaftlicher Wert lässt sich in Geld ausdrücken, objektiver (ordentlicher, gemeiner) Wert, subjektiver (außerordentlicher) Wert
  • Unschätzbare Sachen: zB wertlose Sachen, vgl. aber zB auch Wert der besonderen Vorliebe (§ 1331 ABGB) → subjektiver Wert. Bedeutung zB für: Schadenersatzrecht.
  • Einfache Sachen – Sachverbindungen:
  • Einfache Sachen: Kriterium: natürliche oder künstliche Einheit, die nur durch völlige Zerstörung zerlegt werden könnte
  • Gesamtsache: Abgeleitet von „universitas rerum“, Inbegriff mehrerer Einzelsachen, die als eine Sache angesehen und bezeichnet werden
  • Zusammengesetzte Sachen: Geregelt in § 294 ABGB, Zugehör, Zubehör

Der Besitz

  • Besitz – Innehabung:
  • Innehabung (Gewahrsame, corpus) (§ 309 S 1): tatsächliche Verfügungsmacht über eine Sache, rein äußerliche, rein faktische Nahebeziehung, zB Verwahrer.
  • Besitz (§ 309 S 2):
  • Innehabung (corpus) und eigener Besitzwille (animus): will die Sache als die seinige behalten, zB Eigentümer, aber auch Dieb.
  • Beides sagt nichts über materielle Berechtigung aus!
  • Funktion:
  • Keine Zuordnungsfunktion (Sache – Person), entgegen § 308 ABGB kein Sachenrecht.
  • Rein faktischer Zustand realer Herrschaftsausübung
  • Wahrung des Rechtsfriedens: Anknüpfungspunkt für den Besitzschutz
  • Publizitätsfunktion: Indiz für das Bestehen einer rechtlichen Zuordnung, Vermutung iSd § 323 ABGB (Titel für Besitz).
  • Rechtsscheinfunktion: Vermutung des Eigentums, Basis des Gutglaubenserwerbs (§§ 367, 371, 456 ABGB)

Besitzarten

  • Objekte des Besitzes: grundsätzlich alle Sachen, die Gegenstand des Rechtsverkehrs (§ 311 ABGB)
  • Typischerweise:
  • Sachbesitz: Innehabung körperlicher Sache (corpus); mit Besitzwillen (animus), zB Eigentümer, aber auch Dieb
  • Rechtsbesitz: Innehabung einer körperlichen Sache (stets: Sachbezug!) nicht als die eigene, aber so, als ob dazu berechtigt (Gebrauchsrecht); „Innehabung" Rechts durch Ausübung (§ 312 S 2 ABGB), zB Mieter, Fruchtnießer, Leihnehmer.
  • Sachbesitz – Rechtsbesitz: Beispiel Miete:
  • Mieter = Rechtsbesitzer (Gebrauchsrecht)
  • Mieter = bloßer Inhaber der Sache, nicht Sachbesitzer: will sie ja nicht als die seinige behalten.
  • Vermieter = Sachbesitzer: eingeschränkt durch Rechtsbesitz des Mieters
  • Mieter = Besitzmittler: hat die Sache für den Sachbesitzer (aufgrund Rechtsverhältnisses) inne
  • Unterscheide: Besitzdiener (Abhängigkeitsverhältnis, zB Arbeitnehmer).
  • Naturalbesitz : Sachbesitz und Rechtsbesitz, jeweils Gewahrsame „in natura“ erforderlich
  • Buchbesitz (Tabularbesitz): entsteht durch Eintragung im Grundbuch, setzt keine tatsächliche Verfügungsmacht über die Liegenschaft voraus (zB Hypothek, Reallast), fällt freilich oft mit Naturalbesitz zusammen (zB Eigentum)

Arten von Besitz hinsichtlich der Anzahl der Besitzer

  • Alleinbesitz
  • Besitz an Sache/Recht kommt einer Person zu
  • Teilbesitz
  • Besitz an Sache/Recht kommt mehreren Personen zu, an Zubehör oder selbständigen Bestandteilen
  • Mitbesitz
  • Gemeinschaftliche Gewahrsame und gemeinschaftlicher Besitzwille mehrerer an einer Sache/einem Recht

Qualifikationen des Besitzes

  • Rechtmäßigkeit:
  • Besitz beruht auf tauglichem Rechtsgrund (Titel) (§ 316 ABGB)
  • Zumeist: (wirksames!) Rechtsgeschäft
  • Für Sachbesitz: Titel zum „Behalten“ (zB Kauf)
  • Für Rechtsbesitz: Titel zur Ausübung (zB Miete)
  • Unrechtmäßigkeit
  • Wenn Titel fehlt oder Titel nicht hinreicht (überschritten wird)
  • Z.B. bloßer Inhaber setzt Besitzhandlungen
  • Vermutung der Rechtmäßigkeit (§ 323 ABGB)
  • Rechtsfolgen: zB Voraussetzung für derivativen Erwerb
  • Redlichkeit
  • Guter (Berechtigter) Glaube an Berechtigung zum Besitz (§ 326 ABGB)
  • Wer Glaubt und Glauben darf , dass Berechtigt.
  • Sowohl Sach- als auch an Rechtsbesitz
  • Achtung: Kein Statischer Zustand (Beurteilungszeitpunkt) !
  • Unredlichkeit
  • Wer vermutet oder Weiß , dass Nicht Berechtigt
  • Schon leichte Fahrlässigkeit schadet
  • Uu auch Zurechnung fremder Unredlichkeit (Z.B. Gehilfen)
  • Vermutung der Redlichkeit (§ 328 ABGB)
  • Echtheit
  • Entscheidend ist Art der Besitzerlangung (§ 345 ABGB)
  • Unechtheit
  • Wer durch Gewalt , Heimlichkeit, List, oder Bitte (zB. Prekarist, der Sache behalten will) in den Besitz Gelangt
  • Rechtsfolgen: Relevant v.a. auch im Besitzstörungsverfahren oder bei Ersitzung

Qualifizierter Besitz

  • Rechtlicher Besitz: auch Ersitzungsbesitz, „Besitzrecht“ Dreifach qualifizierter Besitz: rechtmäßig, redlich und echt, vgl. dem gegenüber zB. der Dieb: unrechtmäßig, unredlich und unecht Übergang vom bloßen Faktum zur Rechtsposition, besonders geschützt ,vgl. § 308 ABGB (dingliches Recht?),Idee: (uU) „werdender“ Eigentümer;zB Voraussetzung für actio publiciana (§ 372 ABGB).

Formen des Besitzerwerbs

  • Erwerbsvorgang grundsätzlich: Begründung der Gewahrsame (corpus) und Bildung Besitzwillen (animus); mittelbar - unmittelbar: mittelbar: Erwerb aus dem Besitz eines anderen; unmittelbar: bei freistehenden Sachen (zB. bergfreien Mineralien); einseitig - zweiseitig: einseitig: unmittelbar oder mittelbar durch eigenmächtige Besitzergreifung.zweiseitig: mittelbar durch Überlassung des Besitzesunterscheide: originär - derivativ für Erwerb von Rechten.

Übergabearten

  • Bei zweiseitigem Besitzerwerb, einvernehmliche Änderung der Gewahrsame-> Bedeuntung nicth nur fr B. sondern v.a. as Modus für den Eigentumserwerb!
  • primär. Klkörperliche Übergabe (§ 426 ABGB) übergabe „von Hand zu Hand“, nicht notwendig wörtlich, vielmehr: überlassung der gewährsame durch vormann bzw. Verschaffung der Sache

Subsidär.übergabesurrogate

  • Anstelle Körperlicher Übergabe
  • Übergabe druch Zecihen (§ 427 ABGB)
  • Übergabe durhc Erklärung (§428 ABGB)
  • Versendung (§ 429 ABGB)

Übergabe durch Zeichen (§427 ABGB)

  • Symbolishe ,keine Anderunjg Sachgewahrdsam
  • Subsidär: Nur zulärssig wenn klörperlische Übergabe unmöiglcih
  • Tavglich Zeichen
  • Drukenden, wertpapiere
  • Werkzeuge
  • Beseondere Sachmektrale bei der Sache

Übergabe dur Erklärung (§428 ABGB)

  • Soll unnötuige hin oder her scheiben
  • Einvernehmlicke Anderunug zur Gewahrtsam
  • Nicht notwendiges Subdidllär
  • Besitstaltung, besitzkonitut, Besitznanweusujng

Besitzverlust

  • Bei Varliurtd von Coruus und Aimusu
  • Bei Erwerber durch einer andrre, Bloßer ge
  • Nichtausuebing

Besitzschutz

  • durch Selbstsille§ § 344 ABG
  • Besitztklagen (§§ 330 FFABGB §§ 454 FFZP
  • Sonderformen
  • Besitztstoerutng § 454 Zb durch HausZufahrt

Eigeneamcht

  • Keine Berätiguung Gesetz BEhorde /Erlatubnis

Eigentum

  • Alles was Jemanden zugehört alle sine körperluchen und umkörpers
  • Im Okjehtivenn undSubjetivenn Sinn
  • Umifensses Herachfatsrecht

Arten de Eigentums

  • Aleen , Mitei, Bsruchteil,, Queoteinenuntum

Mitenetum

  • Nach 1, 2 Teile des AbB
  • Regellung des Miteritmes

Miteneutmtum

  • Geprgt Spannungsverhäts

Übergabe durch Erklärung

  • Benötigt zur Übertragung des Eigentums ein gültiger Modus, d.h. zum Beispiel eine körperliche Übergabe.
  • Übergabe kurzer Hand, Sachbesitzer har die Sache icht in seiner Gewahrtsame. S
  • Sachberitzer ,

Die Publuianzichen Klage

  • Rechlicher Besitz
  • Das Bessree Besitrrech
  • Erbengemeisnshdafen

Erlöschen und Erwerb

  • Mietentum
  • Wounungseigentum

Eigentum Teil 2

  • Reahle Teilunug wenn jede die Sachen in der Welt hat
  • Stockwert
  • Miteritum Eigentumsmehrhet einer Miteinetus

Hope das ist Hilefreich,

  • Haftungsausschluss:* Diese Notizen dienen nur zu Studienzwecken und ersetzen keine professionelle Rechtsberatung.

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Description

Diese Lernnotizen bieten eine detaillierte Einführung in das Sachenrecht, basierend auf der Vorlesung von Univ.-Prof. Dr. Ulfried Terlitza. Behandelt werden unter anderem die Grundlagen, Sachen, Besitz, Eigentum und Eigentumserwerb. Relevante Lehrbücher und Kommentarliteratur sind ebenfalls aufgeführt.

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