DiF II - VL10
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Questions and Answers

Welche Aussage trifft nicht auf professionelle Überzeugungen von Lehrkräften zu?

  • Sie beeinflussen das pädagogische Handeln im Unterricht.
  • Sie können subjektiv und sehr individuell sein.
  • Sie sind in der Regel sehr stabil und schwer zu verändern.
  • Sie sind immer bewusst und explizit. (correct)

Welcher Begriff beschreibt am besten die Tendenz, unangepasstes Verhalten von Schülern primär auf deren Charakter zurückzuführen, anstatt situative Faktoren zu berücksichtigen?

  • Fundamentaler Attributionsfehler (correct)
  • Verfügbarkeitsheuristik
  • Halo-Effekt
  • Bestätigungsfehler

Welche Dimension im Modell der "Deservingness" bezieht sich auf das Verhalten der Person(engruppe) gegenüber den Unterstützenden, insbesondere auf ihre Fügsamkeit und Dankbarkeit?

  • Reciprocity
  • Identity
  • Control
  • Attitude (correct)

Welche der folgenden Aussagen entspricht am besten dem Konzept der "Bringschuld" im Kontext von Schülerleistungen?

<p>Schüler sind verpflichtet, sich an die vorgegebenen Unterrichtsbedingungen anzupassen. (D)</p> Signup and view all the answers

Eine Lehrkraft erklärt den Misserfolg eines Schülers in einer Klassenarbeit mit dessen mangelnder Intelligenz. Welche Attribution liegt hier vor?

<p>Internal, stabil und unkontrollierbar (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt nicht eine Struktur im traditionellen Schulsystem?

<p>Ausrichtung auf individuelle Förderung (B)</p> Signup and view all the answers

Welchem Bereich professioneller Kompetenzen sind lerntheoretische Überzeugungen zuzuordnen?

<p>Professionswissen (A)</p> Signup and view all the answers

Was sind transmissive Überzeugungen in Bezug auf Lehren und Lernen?

<p>Die Lehrkraft vermittelt Wissen und Kompetenzen. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie wirken sich hohe Erwartungen von Lehrkräften typischerweise auf deren Attribution von Schülerleistungen aus?

<p>Gute Leistungen werden auf Fähigkeiten, schlechte auf mangelnde Anstrengung zurückgeführt. (D)</p> Signup and view all the answers

Was impliziert eine konstruktivistische Sichtweise auf den Lernprozess?

<p>Lernen ist ein aktiver Prozess der Wissenskonstruktion. (D)</p> Signup and view all the answers

Welcher Aspekt steht nicht im Fokus, wenn Lehrkräfte eine inklusive Unterrichtsgestaltung planen?

<p>Standardisierung der Lerninhalte (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Perspektiven steht im Vordergrund, wenn Lehrkräfte die Bedeutung von Selbstwirksamkeit im Lernprozess betonen?

<p>Der Glaube der Schüler an ihre eigenen Fähigkeiten (C)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflussen Überzeugungen von Lehrkräften über die Stabilität von Schülerleistungen deren pädagogisches Handeln?

<p>Stabile Überzeugungen können zu geringerer Förderbereitschaft führen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Annahmen spiegelt eine eher defizitorientierte Sichtweise auf Schüler wider?

<p>Bestimmte Schüler bringen von Natur aus weniger Fähigkeiten mit. (C)</p> Signup and view all the answers

Eine Lehrkraft stellt fest, dass ein Schüler, der neu in Deutschland ist, Schwierigkeiten hat, dem Unterricht zu folgen. Welche Reaktion wäre ein Beispiel für eine ressourcenorientierte Herangehensweise?

<p>DemSchüler zusätzliche Fördermaßnahmen anbieten, die seine sprachlichen und kulturellen Hintergründe berücksichtigen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der genannten Faktoren beeinflusst die Entwicklung kollektiver Überzeugungen zur individuellen Förderung an Schulen am wenigsten?

<p>Lehrpläne des Bundeslandes (B)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Begriff "response to intervention" (RTI) im Kontext der individuellen Förderung?

<p>Ein mehrschichtiges System zur frühzeitigen Erkennung und Förderung von Schülern mit Lernschwierigkeiten (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt den Unterschied zwischen formativen und summativen Beurteilungen am besten?

<p>Formative Beurteilungen sind kontinuierlich, summative erfolgen am Ende einer Einheit. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Maßnahmen würde am ehesten dazu beitragen, den fundamentalen Attributionsfehler bei Lehrkräften zu reduzieren?

<p>Fortbildungen zum Thema Unterrichtsgestaltung und alternative Erklärungsansätze für Schülerleistungen (B)</p> Signup and view all the answers

Inwiefern stehen Bildungsstandards und Vergleichsarbeiten im Kontext der Kompetenzorientierung?

<p>Sie sollen die Kompetenzorientierung in Schulen anleiten. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der genannten Dimensionen ist kein Bestandteil des Modells professioneller Handlungskompetenz nach Baumert & Kunter?

<p>Soziale Kompetenzen (D)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die "Sehnsucht nach der homogenen Lerngruppe" die Unterrichtspraxis?

<p>Sie kann zu einer Tendenz führen, Schüler an den &quot;Mittelkopf&quot; anzupassen. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Überzeugungen steht im Einklang mit einer inklusiven Pädagogik?

<p>Heterogenität ist eine Bereicherung für den Lernprozess. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage entspricht am ehesten einer Attribution im Sinne von Weiner, wenn eine Lehrkraft den Erfolg eines Schülers auf dessen Glück zurückführt?

<p>External, instabil, unkontrollierbar (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Perspektive wird durch Aussagen wie "Die Schülerin ist faul" kritisiert?

<p>Der fundamentale Attributionsfehler (D)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Professionelle Überzeugungen

Vorstellungen zu Schule und Unterricht mit einer wertenden Komponente.

Transmissive Überzeugungen

Lernen wird als ein Prozess verstanden, bei dem die Lehrkraft den Schülern Wissen und Kompetenzen vermittelt.

Konstruktivistische Überzeugungen

Lernen wird im konstruktivistischen Sinne als subjektiver Konstruktionsprozess verstanden, der durch Lehrkräfte nur angeregt, aber nicht kontrolliert werden kann.

Interner Lokus (Attribution)

Die Ursache liegt bei der Lehrkraft selbst.

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Externer Lokus (Attribution)

Die Ursache liegt außerhalb der Lehrkraft (z.B. Schüler, Umstände).

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Stabile Attribution

Die Ursache ist über verschiedene Situationen hinweg gleich.

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Variable Attribution

Die Ursache ist von Situation zu Situation unterschiedlich.

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Kontrollierbare Attribution

Die Lehrkraft kann auf die Ursache Einfluss nehmen und sie verändern.

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Nicht kontrollierbare Attribution

Die Lehrkraft hat keinen Einfluss auf die Ursache.

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Fundamentaler Attributionsfehler

Unangepasstes Verhalten wird auf den "Charakter" zurückgeführt.

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Control (Förderung)

Grad der Kontrolle über bzw. Verantwortung für die Bedürftigkeit.

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Attitude (Förderung)

Verhalten gegenüber den Unterstützenden.

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Reciprocity (Förderung)

Mehrwert bzw. Art und Weise der "Erarbeitung" der Unterstützung.

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Identity (Förderung)

Nähe zu den Bewertenden (z.B. Alter, soziale und kulturelle Merkmale).

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Need (Förderung)

Zugeschriebene Bedürftigkeit der Person/Gruppe.

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Study Notes

Modelle und Methoden der Diagnose und individuellen Förderung

  • Der Inhalt und die Materialien sind urheberrechtlich geschützt.
  • Die Nutzung ist ausschließlich für den persönlichen Gebrauch im Rahmen von universitären Zwecken zulässig.
  • Das Streamen und Mitschneiden von Bild und Ton während der Vorlesung ist untersagt.
  • Zuwiderhandlungen werden zivil- und strafrechtlich verfolgt.

Rückblick auf die Schulsystemstrukturen

  • Schulsysteme sind traditionell auf Homogenisierung ausgerichtet, anstatt auf individuelle Förderung.
  • Bildungsstandards und Vergleichsarbeiten sollen die Kompetenzorientierung in Schulen anleiten.
  • Die Anforderungen an die Unterrichtsgestaltung verändern sich dadurch.

Modell professioneller Handlungskompetenz (Baumert & Kunter, 2006)

  • Schüler können gut lernen und sich entwickeln, abhängig von motivationalen Orientierungen, Überzeugungen/Werthaltungen, selbstregulativen Fähigkeiten und Professionswissen.
  • Professionswissen umfasst pädagogisches Wissen, Fachwissen und fachdidaktisches Wissen.

Die "Sehnsucht nach der homogenen Lerngruppe" (Tillmann, 2007)

  • Johann Friedrich Herbart nannte die Verschiedenheit der Köpfe als Hauptproblem des Unterrichts.
  • Ernst Christian Trapp schlug vor, den Unterricht auf die Mittelköpfe zu kalkulieren.
  • Bringschuld liegt nun bei den Lehrern, sodass die Schüler Ziele und Kompetenzen erreichen können.

Individuelle und kollektive Deutungsmuster

  • Themen sind die professionellen Überzeugungen von Lehrkräften, deren Relevanz für individuelle Förderung und die Entstehung kollektiver Überzeugungen in Schulen.

Professionelle Überzeugungen von Lehrkräften

  • Professionelle Überzeugungen sind subjektiv, individuell, bewertend und beeinflussen das pädagogische Handeln.
  • Sie können explizit oder implizit sein und sind oft stabil und schwer zu verändern (Wilde & Kunter, 2019).
  • Sie umfassen Vorstellungen zu Schule und Unterricht mit einer wertenden Komponente (Evaluativer Charakter).
  • Sind meist Teil eines Systems von Überzeugungen, das auch widersprüchlich sein kann.

Bereiche professioneller Überzeugungen

  • Selbst (Selbstwirksamkeit, Rollenverständnis)
  • Lehren und Lernen (lerntheoretische Überzeugungen, Attributionen von Leistungen)
  • Bildungssystem (Überzeugungen zu Standards, Reformen, Inklusion)
  • Gesellschaft (bildungsbezogene Normen und Werte)

Reflexionsaufgabe

  • Wie lernen Schüler und wie sollten sie unterrichtet werden? Woher kommen diese Vorstellungen?

Lehr-lerntheoretische Überzeugungen

  • Es gibt ein Kontinuum von transmissiven zu konstruktivistischen Überzeugungen.
  • Transmissive Überzeugungen: Lernen als Prozess, bei dem die Lehrkraft Wissen und Kompetenzen vermittelt
  • Konstruktivistische Überzeugungen: Lernen als subjektiver Konstruktionsprozess, der durch Lehrkräfte angeregt wird aber nicht kontrolliert werden kann, aktive Auseinandersetzung mit Lerngegenstand (Voss et al., 2011).

Attribution von Schülerleistungen durch Lehrkräfte (Weiner, 2012)

  • Lokus: Ursache liegt intern (bei der Lehrkraft) oder extern (z.B. bei Schülern, Umständen).
  • Stabilität: Ursache ist stabil (über verschiedene Situationen gleich) oder nicht stabil (variiert je nach Situation).
  • Kontrollierbarkeit: Ursache ist kontrollierbar (Lehrkraft kann Einfluss nehmen) oder nicht kontrollierbar (kein Einfluss).

Beispiele für mögliche Attributionen im Kontext einer schlecht ausgefallenen Klassenarbeit

  • Kontrollierbar-stabil: Wissen und Kompetenzen der Lehrkraft ("Ich mache einfach keinen guten Unterricht").
  • Kontrollierbar-instabil: Maßnahmen der individuellen Förderung ("Wenn ich Samira das noch einmal erklärt hätte...").
  • Nicht kontrollierbar-stabil: Begabung der LK ("Mit aggressiven Schülern kann ich nicht umgehen").
  • Nicht kontrollierbar-instabil: Erkrankung der LK ("Ich konnte die Anforderungen nicht erklären").
  • External-stabil: Unterrichtsressourcen ("Blöd, dass wir keine Tablets haben").
  • External-instabil: Anstrengung der Schüler ("Wenn Maria nicht so faul wäre...").
  • External-nicht kontrollierbar-stabil: Familiäre Merkmale ("In Svens Familie spricht man kein Deutsch").
  • External-nicht kontrollierbar-instabil: Baustellenlärm ("Es war schwer, sich zu konzentrieren").

Fundamentaler Attributionsfehler (Ross et al., 1977)

  • Überschätzung personaler Merkmale und Unterschätzung situationaler Faktoren.
  • Beispiel: Unangepasstes Verhalten wird auf den Charakter zurückgeführt statt auf die Schulumgebung.
  • Beispiel: Geringe Leistungen werden auf mangelnde Begabung/Motivation zurückgeführt statt auf den Unterricht.

Empirische Befunde (Wang & Hall, 2018)

  • Lehrkräfte attribuieren Misserfolge eher external und Erfolge eher internal.
  • Hohe Erwartungen führen dazu, dass gute Leistungen auf Fähigkeiten und schlechte Leistungen auf mangelnde Anstrengung attribuiert werden.
  • Geringe Erwartungen führen dazu, dass gute Leistungen auf Glück und schlechte auf mangelnde Begabung attribuiert werden.
  • Die Förderung von SuS hängt von den Attributionen ab.

Wer hat Förderung „verdient“?

  • Die Entscheidung, wer Förderung „verdient“, hängt von verschiedenen Dimensionen ab, darunter:
    • Control: Grad der Kontrolle über die Bedürftigkeit.
    • Attitude: Verhalten gegenüber den Unterstützenden.
    • Reciprocity: Mehrwert der Person bzw. inwiefern sie etwas zurückgibt.
    • Identity: Nähe zu den Bewertenden (Alter, soziale und kulturelle Merkmale).
    • Need: Zugeschriebene Bedürftigkeit.
  • Die Überzeugung ist evaluativ, subjektiv und abhängig von den Werten der bewertenden Person.

Leseempfehlung

  • Wilde, A., & Kunter, M. (2016). Überzeugungen von Lehrerinnen und Lehrern. In M. Rothland (Hrsg.), Beruf Lehrer/Lehrerin. Ein Studienbuch (S. 299 – 315). Münster/New York: Waxmann.

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Betrachtung von Modellen und Methoden der Diagnose und individuellen Förderung. Ein Rückblick auf Schulsystemstrukturen und das Modell professioneller Handlungskompetenz wird gegeben. Anforderungen an die Unterrichtsgestaltung werden erläutert.

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