Ausrichtung der Reichspost und ihre Ideologie

Die Reichspost war eine österreichische Tageszeitung, die im Jänner 1894 erstmals erschien. Sie wurde von Friedrich Funder gegründet und sollte den Staatsgedanken des Habsburgerreiches gegen Separatisten und Nationalisten stärken.

Die Reichspost zielte auf die gesamte Bevölkerung der Monarchie, betonte aber gleichzeitig den Führungsanspruch der deutschsprachigen Österreicher gegenüber anderen Sprachgruppen.

Der Begriff "Reich" in "Reichspost" bezog sich auf das umfangreiche Territorium des Habsburgerreiches im Zentrum Europas, nicht auf eine Nation oder ein einheitliches Volk.

Die Reichspost war zwar offiziell unabhängig, fungierte jedoch als inoffizielles Sprachrohr der Christlichsozialen Bewegung, insbesondere unter Friedrich Funder.

Die Reichspost stand für christlichen Antisemitismus im Sinne von Karl Lueger, differenzierte sich aber vom rassischen Antisemitismus der "Alldeutschen" unter Georg von Schönerer.

Eine neue politische Organisation in Österreich, gegründet von Engelbert Dollfuß als Nachfolgerin der Christlichsozialen Partei. Dollfuß betonte den "Ständestaat", während Starhemberg den "Austrofaschismus" propagierte.

Ideologie des Austrofaschismus, die eine autoritäre Form der Demokratie befürwortete, in der der Volkswille durch einen souveränen Führer vereint wird. Inspiriert vom italienischen Faschismus unter Mussolini.

Eine von Starhemberg verwendete Bezeichnung für das österreichische Regime nach 1934, das starke Ähnlichkeiten zum italienischen Faschismus aufwies.

Der Republikanische Schutzbund war eine paramilitärische Organisation der österreichischen Sozialdemokraten. Sie wurde von Dollfuß verboten und 1934 vom österreichischen Bundesheer gewaltsam aufgelöst.

Eine marxistische Lehre, die sich auf österreichische Verhältnisse bezog. Starhemberg verwendete den Begriff "Austrobolschewismus", um die Sozialdemokraten als Bedrohung für Österreich darzustellen.

Ein historischer Ausgangspunkt wird verwendet, um Medialität als modernes Erfahrungsfeld zu präsentieren. Konkret: Türkenbefreiungsfeier am 14. Mai 1933. Die Veranstaltung soll aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden, um ein Netzwerk der modernen Medien- und Kommunikationsgeschichte darzustellen und Einblicke in die mediale Infrastruktur des Austrofaschismus und die historischen Zusammenhänge zu ermöglichen.

Untersucht die Möglichkeiten, Medien erfahrungen zu machen, von der frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert. Ziel ist es, das breite Spektrum der Medialität im Laufe der Zeit aufzuzeigen.

Eine Massenveranstaltung, die auf die Befreiung Wiens von der „Türkenbelagerung“ im Jahr 1683 verweist, dient als Ausgangspunkt für die Untersuchung des Austrofaschismus.

Das Institut für Zeitungswissenschaft an der Universität Wien wurde 1942 eröffnet und stand unter der Leitung von Karl Kurth, einem überzeugten Nationalsozialisten.

Nach dem Krieg wird der ÖVP-Politiker Eduard Ludwig, der zuvor den Bundespressedienst leitete, zum Institutsvorstand ernannt.

Kurt Paupié, ein ehemaliges NSDAP-Mitglied und Autor des Handbuchs der österreichischen Pressegeschichte, wird 1969 zum Institutsleiter ernannt.

Marianne Lunzer, eine renommierte Pressehistorikerin, leitete das Institut von 1981 bis 1984. Sie hatte dort seit den 1940er Jahren geforscht und gelehrt.

Wolfgang Langenbucher, Wolfgang Duchkowitsch, Hannes Haas und Fritz Hausjell etablierten die Medien- und Kommunikationsgeschichte als zentralen Schwerpunkt des Wiener Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft.

Der Einzug eines Monarchen war ein eigens inszeniertes Spektakel, das die Macht und Erhabenheit des Herrschers demonstrierte. Die Prozessionsreihenfolge spiegelte die Rangordnung wider, mit dem Kaiser als Höhepunkt, aber nicht an der Spitze.

Der Einzug des Monarchen sollte das Volk an die göttliche Legitimation seiner Herrschaft erinnern und die Macht des Herrschers deutlich machen.

Der Kaiser ließ sich in pompösen Kostümen porträtieren, um seine Rolle als Herrscher und seine Bedeutung für das Reich zu betonen.

Die Heimwehr, eine paramilitärische Organisation, marschierte bei der ‚theatralen‘ Türkenbefreiungsfeier mit Stahlhelm und Ochsenziemer durch die Stadt, um Stärke zu demonstrieren.

Die Heimwehr trat mit ihren Anführern, wie Starhemberg, an der Spitze der Militärparade auf, um ihre Rolle in der Abwehr und in der Sicherung der nationalen Ordnung zu betonen.

Eine österreichische Tageszeitung mit einer starken Verbindung zu der christlichsozialen Partei, die in den 1920er-Jahren eine große Rolle in der Politik Österreichs spielte.

Die Reichspost unterstützte die Politik von Ignaz Seipel und Engelbert Dollfuß, beides bekannte Figuren der österreichischen Politik in den 1920er- und 1930er-Jahren.

Friedrich Funder war ein wichtiger Journalist der Reichspost und spielte eine maßgebliche Rolle in der Entwicklung der Zeitung.

Die Reichspost verglich sich selbst mit einem Staat, in dem verschiedene Abteilungen für spezifische Aufgaben zuständig sind. Dies spiegelte die hierarchische Struktur und Organisation innerhalb der Zeitung wider.

Das Verlagshaus der Reichspost in Wien besaß eine moderne Infrastruktur, einschließlich einer Rohrpost- und Telefonanlage, die die interne Kommunikation erheblich verbesserte.

Das Verlagshaus der Reichspost wurde 1927 durch Demonstranten angezündet, was den hohen Grad an politischer Spannung und den Einfluss der Zeitung auf die österreichische Gesellschaft in diesen Zeiten zeigt.

Die Reichspost verwendete bewegliche Lettern aus Setzkästen, um Texte zu drucken, die dann von Schriftsetzern in den richtigen Blocksatz gebracht wurden.

Die Türkenbefreiungsfeier fand im Schlosspark Schönbrunn und nicht auf dem Heldenplatz statt, weil der Heldenplatz zu klein war und Schönbrunn ein geeigneteres Ambiente bot.

Die logistische Planung der Feier wurde minutiös in einer Broschüre geregelt, die detaillierte Instruktionen zu Kleidung, Hygiene, Verpflegung und Verhalten enthielt. Der Marsch der Heimwehrleute in 23 Sonderzügen zum Aufstellungsplatz im Schlosspark wurde mit Karten und Plänen genauestens festgelegt.

Die Anordnung der Truppen auf dem Platz vor dem Schlossgebäude, die Marschlinien und die Platzierung des Altars und des Podiums auf der südlichen Terrasse spiegeln die Architektur des Schlossparks wider. Alle Wege führen zum Mittelpunkt, der Kaiserlichen Residenz, wodurch der Blick auf das Schloss gelenkt wird.

Die Hauptachse des Gartens, in der die 1.000 Heimwehrleute aufgestellt waren, ist im Foto deutlich sichtbar. Die Blumenbeete blieben frei, wodurch die Formation noch deutlicher hervortritt.

Die Gloriette, die während der Herrschaft Maria Theresias errichtet wurde, dient als Kulisse und Aussichtsplattform. Der Adler auf der Weltkugel im Mittelteil der Arkadenreihe symbolisiert den Sieg und passt daher thematisch zur Feier.

Starhembergs Rede soll an die Rettung Europas vor den Türken erinnern und die Befreiung von der Belagerung Wiens im Jahr 1683 feiern. Die Feier wurde als „Denkmal des gerechten Krieges“ interpretiert.

Im Gegensatz zu den Gartenanlagen von Versailles, die einen ins Unendliche gerichteten Blick ermöglichen, soll der Schlosspark Schönbrunn einen begrenzten Raum schaffen. Das Alleensystem, das auf dem Prinzip des französischen Barockgartens basiert, wurde umgesetzt und gliedert den Park in verschiedene Bereiche.

Die „Hauptstraße“ (Großes Parterre) ist auf dem Foto sichtbar. Außerhalb des Fotos befinden sich Einheiten und Gäste in der Lichten Allee, die sich direkt vor dem Schlossgebäude in östlicher und westlicher Richtung erstreckt.

Der Obeliskbrunnen, der als „Point de Vue“ dient, markiert den Beginn der Diagonalallee, die von der Schlossterrasse bis zur östlichen Grenze des Parks führt. Der rechteckige Pfeiler symbolisiert die Sonnekraft und die Beständigkeit des Herrschers.

Die Römische Ruine, die als Blickpunkt einer Allee angelegt wurde, symbolisiert die besiegten Feinde der Habsburger. Sie stellt Karthago dar, eine antike Stadt, die von den Römern zerstört wurde.

Der Tiergartenpavillon, der sich am Ende der Hietzinger Diagonalallee befindet, ist das Gegenstück zum Obeliskbrunnen. Von der Schlossterrasse aus ist er sichtbar. Der Pavillon diente seit Kaiser Maximilian II. zur Haltung von Jagdtieren.